Kein Neuanfang mit 32 Jahren Borowski beendet Profi-Karriere

Bremen · Das Beispiel Andreas Hinkel macht Schule. In Tim Borowski hat erneut ein früherer Fußball-Nationalspieler seine Karriere im relativ jungen Alter von 32 Jahren beendet. Der Ex-Bremer will bei Werder andere Aufgaben übernehmen.

Bundesliga 11/12: Werders Borowski weint zum Abschied
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Die großen Hoffnungen auf einen Neuanfang haben sich bei Borowski zerschlagen. Der frühere Nationalspieler, der im Sommer keinen neuen Vertrag bei seinem langjährigen Verein Werder Bremen erhalten hatte, beendet seine Karriere als Fußball-Profi. Der 32-Jährige zog am Mittwoch einen Schlussstrich. "Ich hatte eine wunderbare Zeit als Fußballer, in der ich insgesamt viele schöne, emotionale Momente erlebt habe. Das nehme ich für immer mit", teilte Borowski in einer Erklärung des Bundesligaklubs mit.

Dabei war der Mittelfeldspieler im vergangenen April nach knapp acht Monaten verletzungsbedingter Pause mit großem Optimismus ins Bremer Mannschaftstraining zurückgekehrt. "Ich hoffe, dass mein Sprunggelenk jetzt den Belastungen stand hält, weil ich gerne noch ein oder zwei Jahre spielen würde", hatte der 33-malige Nationalspieler damals erklärt. Doch den Anschluss und den Sprung in das erheblich verjüngte Werder-Team schaffte er trotz aller Bemühungen nicht.

"Werder ist mein Verein"

Die Nachwirkungen der langen Auszeit und die anhaltenden Probleme am rechten Sprunggelenk verhinderten nach 236 Bundesligaspielen für Werder (210) und Bayern München (26) auch ein Comeback bei einem anderen Klub. Werder hatte "Boro" bereits am 34. Spieltag der vergangenen Saison bei seinem letzten Einsatz im grün-weißen Dress verabschiedet.

Klubchef Klaus Allofs will aber nicht ganz auf die Erfahrung des Routiniers verzichten. Er hat ihm eine andere Aufgabe bei den Hanseaten in Aussicht gestellt. "Werder ist mein Verein. Mit den Verantwortlichen bin ich derzeit in guten Gesprächen. Ich denke, in vier Wochen können wir mehr sagen, in welche Richtung es geht", erklärte der Ex-Profi. Möglicherweise wird er im Bereich der Geschäftsführung eingesetzt. Auch ein Job im Trainerstab, wo in Thomas Wolter, Mirko Votata und Viktor Skripnik bereits mehrere Ex-Spieler arbeiten, wäre eine Option.

Bis Januar will sich Borowski auf jeden Fall eine Auszeit nehmen und sich ganz der Familie widmen. Der gebürtige Neubrandenburger ist seit diesem Frühjahr Vater von zwei Kindern. Zu den größten sportlichen Erfolgen des Mittelfeldstrategen zählt der Double-Gewinn mit Werder im Jahr 2004. Daran hatte er mit zwei Toren beim 3:2 gegen Alemannia Aachen im DFB-Pokalfinale maßgeblichen Anteil. Mit der Nationalmannschaft wurde Borowski bei der Heim-WM 2006 Dritter und zwei Jahre später EM-Zweiter.

(dpa)
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