Bayer Leverkusens Pokal-Comeback Bellarabi meldet sich als Pokalheld zurück

Leverkusen · Mit einem Treffer und einer Vorlage hat Karim Bellarabi den Pokal-Krimi zwischen Bayer 04 und Werder Bremen entschieden. Für den elffachen Nationalspieler war das 4:2 nach Verlängerung auch ein persönliches Ausrufezeichen.

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Die vergangenen Monaten waren nicht gerade einfach für Karim Bellarabi. Während die Werkself zuletzt immer besser in Form fand und sich inzwischen als Tabellenzweiter behauptet hat, blieb dem 27-Jährigen oft nur eine Nebenrolle. Am Dienstagabend, beim packenden Viertelfinale zwischen Leverkusen und Bremen, gehörte dem in Berlin geborenen und in Bremen aufgewachsenen Flügelstürmer jedoch die Hauptrolle. Erst in der 108. Minute eingewechselt brachte Bellarabi die Werkself mit einem Tor (111.) und einer Vorlage auf Kai Havertz (118.) ins Halbfinale des Pokals - dem ersten seit 2009 für den Werksklub.

"Es war eine sehr anstrengende Partie, auch wenn ich nicht so lange gespielt habe", sagte Bellarabi. Natürlich habe er sich sehr gefreut, dass er eingewechselt wurde und gleich das vorentscheidende 3:2 nach Kopfballablage des ebenfalls von der Bank gekommenen Lucas Alario erzielt habe. "Ich war bereit", betonte Bellarabi, der mit der Werkself unbedingt das Endspiel in seiner Geburtsstadt erreichen will. "Das ist eine große Sache, dafür werden wir alles geben."

Dass Bayer 04 überhaupt die Verlängerung benötigte, lag am Blitzstart der Bremer Gäste, die durch frühe Tore von Max Kruse (4./Foulelfmeter) und Aron Johannsson (7.) die Leverkusener überrumpelt hatten. Erst dank eines Doppelpacks von Julian Brandt (31./55.) fand die Werkself zurück ins Spiel - ehe Bellarabi in der Verlängerung die Entscheidung herbeiführte.

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Bayer 04 - Bremen: Einzelkritik

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Leverkusens Trainer Heiko Herrlich hatte es offenbar im Gefühl, dass bei Bellarabi der vielzitierte Knoten platzen könne. "Ich habe ihm gesagt: 'Karim, du hast die letzten Wochen so viel Pech gehabt, zweimal den Pfosten getroffen, knapp daneben geschossen... Das ist gebündelt für heute - heute wirst du das entscheidende Tor machen'", erklärte der 46-Jährige. Hellseherische Fähigkeiten besitze er zwar nicht, versicherte der Coach, doch glaube er nach wie vor daran, "dass Karim uns weiterhilft. Er hat sich auch im Training immer voll reingehauen, war nie sauer oder böse, wenn er mal nicht gespielt hat."

Bellarabi, der sein zuvor letztes Pflichtspieltor für Bayer 04 im August vergangenen Jahres am 2. Spieltag gegen Hoffenheim erzielt hat, habe stets hart an sich gearbeitet. "Mich freut es besonders für ihn, dass er als Bremer das entscheidende Tor gemacht und dann sogar noch eins vorbereitet hat."

Auch Teamkollege und Doppeltorschütze Julian Brandt, der ebenfalls in Bremen aufwuchs, fand anschließend nur lobende Worte für den einstigen Jugendspieler des SV Werder. "Wir haben eine sehr, sehr gute Bank. Karim Bellarabi kommt rein und braucht nicht lange, um ein Tor zu schießen und eines vorzubereiten. Das zeugt von Qualität." Derart torgefährliche Spieler noch in die Partie bringen zu können, sei am Ende der entscheidende Vorteil gegenüber Bremen gewesen, erklärte Brandt. Der Confed-Cup-Sieger wähnt Bellarabi in Lauerstellung.

"Er wartet auf seine Chancen. Die bekommt er ab und an - vielleicht nicht so oft wie er es erwartet, aber ich denke, das war heute ein dickes Ausrufezeichen." Bellarabi sei in Topform - da ist sich Brandt sicher - ein klarer Kandidat für die Anfangself. "Das ist gar keine Frage. Er hatte jetzt viel Verletzungspech und es lief zuletzt nicht so bei ihm. Aber ich glaube, dass wir ihn bald wieder in der Startformation sehen." Mit seiner Schnelligkeit, seinen Fähigkeiten als Vorbereiter und seinen Dribblings sei Bellarabi enorm wichtig für das Team. Brandt: "Den Jungen sollte man nicht abschreiben."

(sbe)
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