Unruhe beim englischen Premier-Klub Vier Leeds-Spieler nach Schlägerei angeklagt

Leeds (sid). Die Vorbereitung des englischen Fußball-Klubs Leeds United auf die wichtige Champions-League-Partie am Dienstag gegen den belgischen Meister RSC Anderlecht wird durch einen Skandal um vier seiner Spieler empfindlich gestört. Mittelfeldspieler Lee Bowyer (24), Nationalverteidiger Jonathan Woodgate (21) und Ersatzstürmer Tony Hackworth (20) müssen sich wegen schwerer vorsätzlicher Körperverletzung vor Gericht verantworten. Woodgate wird ebenso wie Verteidiger Michael Duberry (24) zudem wegen Verschwörung gegen die Justiz angeklagt. Alle vier Angeklagten bekennen sich jedoch unschuldig.

Bowyer, Woodgate und Hackworth sollen im Januar 2000 in der Innenstadt von Leeds eine Gruppe von asiatischen Studenten durch die Stadt gehetzt und anschließend tätlich angegriffen haben. Dabei wurden zwei Personen verletzt, eine davon schwer.

Nach Angaben des Anklagevertreters Nicolas Campbell sollen die drei Profis mit verschiedenen Gruppen unterwegs gewesen sein und sich anschließend in einem Nachtklub getroffen haben. Diesen sollen sie gemeinsam mit der Gruppe von Asiaten verlassen haben, woraufhin die insgesamt acht Männer und vier Frauen, die alle stark alkoholisiert gewesen sein sollen, grundlos die "Jagd" eröffneten. "Die anschließende Gewalt hat die Beobachter schockiert", sagte Campbell dem Gericht im englischen Hull.

Der Verein hat zunächst keine Maßnahmen gegen die betreffenden Spieler eingeleitet. Präsident Peter Ridsdale gab Trainer David O'Leary sogar die offizielle Erlaubnis, alle Akteure während der Dauer des Prozesses einzusetzen. Für den Fall einer Verurteilung kündigte Ridsdale jedoch bereits den Verkauf der vier Spieler an. Auch der englische Verband FA will zunächst das Gerichtsurteil, das in sechs Wochen gefällt werden soll, abwarten.

(RPO Archiv)
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