Wolfsburg sauer auf Schiedsrichter Gräfe Allofs tobt: "Habe ihm gesagt, er soll in München mal so pfeifen"

Wolfsburg · Nach dem mageren 1:1 gegen Aufsteiger SC Paderborn ist die Stimmung beim VfL Wolfsburg denkbar schlecht. Während Stürmer Bas Dost den zahlreichen vergebenen Chancen hinterhertrauert, attackiert Manager Klaus Allofs Schiedsrichter Manuel Gräfe.

Wolfsburg - Paderborn
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Erst flog eine Tasche, dann eine Getränkeflasche: Als Pechvogel Bas Dost in der 85. Minute vom Platz ging, ließ er seiner Wut freien Lauf. Zuvor hatte der Niederländer beim 1:1 (1:0) gegen den SC Paderborn sinnbildlich für das Spiel des VfL gestanden. Ein ums andere Mal scheiterte Dost am überragenden Paderborner Keeper Lukas Kruse und vergab damit den Sieg des klar überlegenen Tabellenzweiten.

Dass der VfL mit 30 Punkten schon nach 15 Spielen so viele Punkte auf dem Konto hat wie noch nie in einer Bundesliga-Hinrunde seit dem Aufstieg 1997, war ein ähnlich schwacher Trost wie die weiterhin komfortablen sechs Punkte Vorsprung auf Rang drei. Mit nun neun Zählern Rückstand auf Herbstmeister Bayern München sind auch die "Wölfe" wohl kein ernsthafter Verfolger mehr.

Allofs schimpfte vor allem über Schiedsrichter Gräfe. "Ich habe ihm gesagt, er soll auch in München mal so pfeifen", meinte Allofs, der direkt nach dem Schlusspfiff auf den Unparteiischen eingeredet hatte und sprach von "einigen seltsamen Entscheidungen". Trainer Dieter Hecking regte sich mehrfach lautstark am Spielfeldrand auf und erklärte nach dem Schlusspfiff, er habe "auf die ein oder andere Schiedsrichter-Entscheidung mit Unverständnis reagiert".

Kruse ist der Mann des Tages

Beim Neuling, der sich als Zehnter in seiner Premieren-Saison weiter respektabel hält, war Kruse ohne Zweifel der Mann des Tages. Beim Schluspfiff liefen sämtliche Mitspieler auf den 31-Jährigen zu, der gleich neun Torschüssen entschärfte. Bezwungen wurde er nur von seinem Mitspieler Rafa Lopez (17.) per Eigentor, Alban Meha glich per Foulelfmeter aus (51.). Zuvor war Ivan Perisic mit einem Strafstoß an Kruse gescheitert (20.).

Der VfL zeigte drei Tage nach dem Europa-League-Sieg gegen den OSC Lille (3:0), der den Einzug in die K.o.-Phase brachte, zunächst keinerlei Ermüdungserscheinungen. Von Beginn an ging es Richtung Paderborner Tor. Zur Pause hätte es 3:0 heißen müssen. Schiedsrichter Manuel Gräfe erkannte ein Tor von Dost (33.) wegen angeblichen Foulspiels des Niederländers nicht an.

Dost übt Selbstkritik

Gräfe machte nicht nur in dieser Szene eine unglückliche Figur. Auch seine Strafstoß-Entscheidung für die Gäste war äußerst umstritten, Naldo soll Christian Strohdiek im Gesicht getroffen haben. In der 58. Minute wurde Dost im Strafraum von Meha umgerissen, doch Gräfe verweigerte den fälligen Elfmeter-Pfiff. "Das war kein Foul, das habe ich schlecht gemacht", sagte Dost selbstkritisch. Kurz zuvor hätte der VfL-Stürmer per Kopf den zweiten "Wölfe"-Treffer erzielen müssen, doch der Pechvogel des Tages scheiterte an Kruse.

Paderborn, das in der ersten Halbzeit zeitweise hinten mit fünf Spielern auf einer Linie stand, lockerte zur zweiten Halbzeit den Abwehrriegel ein wenig. Der eingewechselte Stefan Kutschke sorgte an alter Wirkungsstätte für mehr Gefahr im gegnerischen Strafraum, doch viele Chancen gab es für den Gast nicht. Die Wolfsburger, bei denen am Dienstag der Chinese Xizhe Zhang als Zugang präsentiert werden soll, hätten indes abermals durch Dost (65.), Kevin de Bruyne (67.) und Nicklas Bendtner (90.) treffen müssen.

Bei den Gastgebern zeigten de Bruyne und Luiz Gustavo die größte Effizienz in ihren Aktionen, bei den Gästen verdienten sich Kruse und Meha die Bestnoten.

(sid)
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