Erste PK live in China übertragen Wolfsburg holt Zhang: Kracher oder "nur" PR-Coup?

Wolfsburg · Der VfL Wolfsburg hat den Chinesen Xizhe Zhang als Neuzugang vorgestellt. Allein bei der Präsentation des 23-Jährigen am Dienstag haben bis zu 40 Millionen Chinesen zugeschaut.

Vfl Wolfsburg holt Chinesen Zhang in die Liga
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China-Kracher oder PR-Coup? Der VfL Wolfsburg hat den chinesischen Mittelfeldspieler Xizhe Zhang für zweieinhalb Jahre unter Vertrag genommen. Der Hype um den 23-Jährige wurde schon am ersten Tag deutlich. Die Präsentation des Neuzugangs musste um zehn Minuten verschoben werden, weil die Live-Übertragung nach Fernost noch nicht stand.

Bis zu 40 Millionen Chinesen verfolgten in Zhangs Heimat den ersten Auftritt ihres Landsmann beim VfL am TV. Passend dazu präsentiert der Werksklub seit Montag seine Website auch in chinesischer Sprache. Zudem verkündete der VfL eine Sponsoring-Partnerschaft mit einem der größten Reifen-Hersteller Chinas. Die China-Wochen des VfL dürften sich auszahlen und das Interesse an VW-Modellen im Reich der Mitte anheizen.

Wolfsburgs Manager Klaus Allofs wiegelte jedoch ab. "Sein Wechsel hat in den Medien zwar für viel Aufsehen gesorgt, dennoch ist das kein PR-Gag", sagte Allofs und betonte: "Er ist einer der besten Spieler in China. Er wird uns weiterhelfen."

Trainer Dieter Hecking erwartet von seinem neuen Spieler keine Wunderdinge. "Er muss zunächst unser System und meinen Stil kennenlernen. Er braucht Geduld. Wichtig ist, dass er zum Trainingsstart am 5. Januar fit ist", sagte der Coach. Zhang spielte zuletzt für den chinesischen Vizemeister Beijing Guoan und erzielte in der abgelaufenen Saison in 29 Spielen sechs Tore.

Der Mittelfeldspieler überraschte bei seiner Präsentation mit guten Deutschkenntnissen. "Es ist ein Traum für mich, in einer europäischen Liga zu spielen", sagte der Allrounder, der seit einem Jahr in Kontakt zum VfL steht. "Ich habe im letzten Jahr alle Wolfsburg-Spiele verfolgt und bin stolz, mit Spielern wie Kevin de Bruyne zusammenspielen zu dürfen."

Zhang, der beim VfL das Trikot mit der Nummer 29 erhielt, kann auf allen Positionen hinter den Spitzen spielen. Ob er sich allerdings im hochkarätig besetzten Mittelfeld des Europa-League-Teilnehmers durchsetzen kann, bleibt fraglich. Bedarf an Neuzugängen hätten die Wölfe vor allem im Sturm, doch Hecking machte nach dem 1:1 am Sonntag gegen den SC Paderborn klar, dass es neben Zhang in diesem Winter keine weiteren Neuzugänge geben wird.

Vor Zhang spielten bereits drei Chinesen in der Bundesliga. Dies waren Chen Yang (1998 bis 2003, Eintracht Frankfurt, St. Pauli), Jiayi Shao (2003 bis 2012, 1860 München, Energie Cottbus, MSV Duisburg) und Junmin Hao (2010 bis 2011, Schalke 04).

(sid)
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