Borussia Mönchengladbach Kruse: Schubert hat mir einen Schub gegeben

Mönchengladbach · Nationalspieler Max Kruse erzielte in den vergangenen zwei Spielzeiten 23 Bundesligatore für Mönchengladbach. Am Samstag (15.30 Uhr/Live-Ticker) kehrt der 27-Jährige mit dem VfL Wolfsburg in den Borussia-Park zurück und trifft auf einen Förderer vergangener Tage.

Fußballprofi in der Bundesliga: Das ist Max Kruse
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Das ist Max Kruse

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Foto: dpa/Andreas Gora

Nationalspieler Max Kruse erzielte in den vergangenen zwei Spielzeiten 23 Bundesligatore für Mönchengladbach. Am Samstag (15.30 Uhr/Live-Ticker) kehrt der 27-Jährige mit dem VfL Wolfsburg in den Borussia-Park zurück und trifft auf einen Förderer vergangener Tage.

Viele Menschen haben sich bei André Schubert gemeldet, als er übergangsweise Cheftrainer von Borussia Mönchengladbach wurde. Einer davon war Max Kruse. Der frühere Gladbach-Stürmer kennt Schubert aus der gemeinsamen Zeit beim FC St. Pauli. Schubert schob Kruse damals vom linken Flügel ins Sturmzentrum. "Max' große Stärke ist sein Freilaufverhalten, er ist immer anspielbar, schwer zu greifen für den Gegner, läuft mit hoher Intensität überall rum, ist sehr ballsicher, torgefährlich und hat ein tolles Passspiel — deswegen haben wir ihn ins Zentrum gestellt, und da hat er sich gut entwickelt", sagt Schubert.

Max Kruse trifft bei Pflichtspiel-Debüt für VfL Wolfsburg
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Kruse trifft bei Pflichtspiel-Debüt für Wolfsburg

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Foto: dpa, wok hak

Er muss heute einen guten Plan haben, Kruses Qualitäten einzufangen, denn der Nationalspieler kommt mit dem VfL Wolfsburg, wohin er im Sommer wechselte, in den Borussia-Park. "Ich habe Max gesagt, wir werden ihm das Leben so schwer wie möglich machen", berichtete Schubert. Im Vorfeld seiner Reise zum "Ex" sagt Kruse, mit welchen Gefühlen er nach Gladbach zurückkehrt, welchen Anteil Schuberts Idee an seiner Karriere hat und wer heute Favorit ist.

Herr Kruse, mit welchen Gefühlen kehren sie nach Gladbach zurück?

Max Kruse Mit durchweg positiven Gefühlen. Ich hatte eine schöne Zeit in Gladbach, und ich freue mich auf das Spiel am Samstag und darauf, viele Bekannte wiederzusehen.

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Foto: dpa/Tim Rehbein

Nicht alle Fans konnten Ihre Entscheidung, zu Wolfsburg zu wechseln, nachvollziehen. Fühlen Sie sich schon bestätigt — und wie, denken Sie, werden Sie am Samstag empfangen?

Kruse Ich erwarte nicht, dass jeder meine Entscheidung versteht, aber man sollte sie zumindest respektieren. Es waren wie gesagt zwei schöne Jahre, und ich kann sagen, dass beide Seiten davon profitiert haben. Natürlich hoffe ich, dass es keine Pfiffe von den Fans geben wird, aber wenn es so ist, dann bringt mich das auch nicht von meinem Weg ab. Ich habe eine neue Herausforderung gebraucht und wollte den nächsten Schritt machen. Insofern war der Wechsel zum VfL Wolfsburg für mich die richtige Entscheidung.

Ihr früherer Sturmkollege Raffael hat gesagt, dass er Sie als Partner vermisst. Was war so passend an der Zusammenarbeit und wie ist Ihre Rolle in Wolfsburg?

Kruse Raffa und ich haben uns auf dem Platz gut ergänzt, wir sind vom Spielertyp her ähnlich und haben uns gut verstanden. Meine Rolle ist jetzt in Wolfsburg natürlich eine neue, weil wir einen anderen Stürmertyp haben. Aber ich bin sehr schnell und sehr gut beim VfL angekommen, was man ja auch schon in den bisherigen Saisonspielen sehen konnte.

Hat es Sie überrascht, dass die Borussen einen so schlechten Start hingelegt haben? Hat das mit dem Erfolg der Vorsaison zu tun — und ist es in Wolfsburg ähnlich?

Kruse Das war in dieser Form sicher nicht vorherzusehen, aber ich bin überzeugt, dass Gladbach die Qualität hat, da wieder herauszukommen. Das haben sie in den beiden letzten Bundesligaspielen ja auch schon bewiesen. Mit der Situation beim VfL Wolfsburg ist das aber überhaupt nicht zu vergleichen. Wir haben zwei der letzten 14 Spiele verloren — da von einer Krise oder einem schlechten Start zu sprechen, wäre definitiv übertrieben.

Der Rücktritt von Lucien Favre kam für viele aus dem Nichts. Für Sie auch?

Kruse Das kam auch für mich unerwartet, ja. Lucien Favre hat vier Jahre lang herausragende Arbeit geleistet.

Gladbachs neuer Trainer André Schubert kennen Sie aus der gemeinsamen Zeit beim FC St. Pauli. Welche Erinnerungen haben Sie an ihn?

Kruse André Schubert hat mich damals ins Zentrum beordert, was für mich natürlich gut war. Insofern bin ich ihm dankbar, denn das hat mir in meiner Karriere schon einen Schub gegeben. Aber abgesehen davon glaube ich, dass ich selbst vieles dafür getan habe, dass ich da stehe, wo ich heute bin. Ich habe gelernt, dass ich hart an mir arbeiten muss, um meine Ziele zu erreichen.

Vergangene Saison haben Sie gegen Wolfsburg das Gladbacher Siegtor geschossen. Nun kommen Sie mit Ihrem Team als Favorit — wäre es für Sie eine Genugtuung, wenn Sie wieder entscheidend treffen?

Kruse Ich sehe das nicht unbedingt so, dass wir als Favorit nach Gladbach kommen. Sie haben zwei Siege hinter sich und spielen zuhause, in einem tollen Stadion mit der Unterstützung der Fans. Die Mannschaft hat viel Qualität, insofern denke ich, dass die Favoritenrolle nicht so klar vergeben ist. Natürlich möchte ich gerne ein Tor erzielen, aber eine Genugtuung wäre das für mich sicher nicht.

Beide Teams haben in der Champions League gegen Mannschaften aus Manchester eine ähnliche Erfahrung gemacht: gut gespielt, geführt, aber verloren. Ist das ein mentales Patt?

Kruse Es zeigt zumindest, dass beide Mannschaften mit den europäischen Topklubs in der Königsklasse mithalten können. Vielleicht fehlen uns noch ein paar Prozent, aber insgesamt sind sowohl der VfL als auch Gladbach international auf einem guten Weg. Man darf nicht vergessen, dass beide Teams aus Manchester jedes Jahr in der Champions League spielen und unseren Mannschaften daher eine Menge Erfahrung voraushaben.

KARSTEN KELLERMANN FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

(RP)
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