2:1 gegen Hoffenheim Wolfsburg holt Sieg nach Wirbel um Glasner und Schmadtke

Wolfsburg · Die Unruhe in Wolfsburg war groß in den vergangenen Tagen. Seine Äußerungen zur Transferpolitik offenbarten einige Differenzen zwischen Trainer Glasner und der sportlichen Leitung. Doch der Sieg gegen Hoffenheim beruhigt die Lage nun wieder.

 Wolfsburger Jubel, Hoffenheimer Frust.

Wolfsburger Jubel, Hoffenheimer Frust.

Foto: dpa/Swen Pförtner

Der VfL Wolfsburg hat eine sportlich überzeugende Antwort auf die Unruhe der vergangenen Tage gegeben. Durch den 2:1 (2:0)-Sieg gegen die TSG 1899 Hoffenheim blieben die Niedersachsen am Sonntag auch im siebten Spiel dieser Saison in der Fußball-Bundesliga ungeschlagen. Die Tore von Renato Steffen (6. Minute) und Wout Weghorst (26.) sorgten nebenbei auch noch für eine kleine sportliche Revanche zwischen den beiden Clubs: Denn die Hoffenheimer hatten den Wolfsburgern am letzten Spieltag der vergangenen Saison den letzten direkt zu vergebenen Platz in der Europa League weggeschnappt.

Der Sieg hätte auch höher ausfallen können, doch Weghorst schoss in der 84. Minute einen Foulelfmeter neben das Tor. Stattdessen kam Hoffenheim durch Sargis Adamyan in der 87. Minute zum Anschlusstreffer. Munas Dabbur verschoss in der Nachspielzeit einen Handelfmeter und vergab damit das Remis für Hoffenheim.

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Darüber redete vor dem Spiel jedoch niemand mehr. Vielmehr drehte sich alles um die Differenzen zwischen VfL-Trainer Oliver Glasner und Sport-Geschäftsführer Jörg Schmadtke, nachdem der Österreicher am Donnerstag und Freitag bei gleich zwei Gelegenheiten das Scheitern einer weiteren Offensiv-Verpflichtung beklagt hatte. Schmadtke kritisierte daraufhin Zeitpunkt wie auch Art und Weise dieser Äußerungen („Das ist ja nicht Phantasialand hier“). Doch das Hoffenheim-Spiel dimmte die Aufregung wieder deutlich herunter.

Zum einen zeigten sich die Spieler davon völlig unbeeindruckt und hätten schon nach zehn Minuten mit 3:0 führen können. Zum anderen ordnete Glasner seine Aussagen in einem Sky-Interview noch einmal ein. „Ich habe das überhaupt nicht als Kritik aufgefasst. So ist es auch nicht zu verstehen“, erklärte der 46-Jährige. „Ich habe gesagt: Wir. Ich habe nicht einmal gesagt: Ich hatte diese Ideen und die sportliche Leitung hatte andere Ideen. Wir hatten die gleichen Ideen, die wir nur auf einer einzigen Position nicht realisieren konnten.“ Mit allen anderen Neuzugängen sei er „super happy“.

Drei von ihnen (Baku, Lacroix, Philipp) standen auch gegen Hoffenheim wieder in der Startelf und halfen dabei, den großen Rivalen der Vorsaison zu Beginn beinahe zu überrollen. Schon in der 3. Minute hatte Josip Brekalo die erste Großchance. Die beiden Tore zur 2:0-Führung fielen dann beinahe zwangsläufig, aber auch kurios.

Das 1:0 durch den Schweizer Steffen wollte Schiedsrichter Sven Jablonski zunächst gar nicht anerkennen, bis ihm der Videoassistent nach beinahe zwei Minuten signalisierte: Da stand niemand im Abseits. Das 2:0 fiel dann erst mit dem zweiten Nachschuss, nachdem erneut Steffen und auch Torschütze Weghorst zuvor zweimal bei dem Versuch gescheitert waren, den Ball über die Torlinie zu bringen. Hoffenheim wurde erst in den Schlussminuten der ersten Halbzeit durch Ishak Belfodil (40.) und Christoph Baumgartner (45.+3) gefährlich.

Bei der TSG wird der Kontrast zwischen Europa League und Bundesliga immer größer. Während man international bislang jede Partie gewann, verlor man in der Liga nun vier der vergangenen fünf Spiele. Immer länger wurde durch den positiven Corona-Test bei Jacob Bruun Larsen auch die Liste der Ausfälle. In der Volkswagen Arena fehlten Trainer Sebastian Hoeneß insgesamt neun Profis.

Trotz dieses Handicaps und des 0:2-Rückstands kämpften sich die Hoffenheimer noch einmal in dieses Spiel zurück. Sie dominierten die zweite Halbzeit, verpassten aber gleich mehrfach den nötigen Anschlusstreffer, der auch die Wolfsburger noch einmal nervös gemacht hätte. Die beste Chance vergab Munas Dabbur in der 73. Minute.

(kron/dpa)
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