Wechselt der Weltmeister von Schalke nach Wolfsburg? Heldt: Draxler-Thema wird uns bis zur letzten Sekunde beschäftigen

Düsseldorf · Der FC Schalke 04 gibt Julian Draxler kurz vor Ende des Transferfensters ab. Der Weltmeister wechselt allerdings nicht zum italienischen Meister Juventus Turin, sondern zum VfL Wolfsburg. Rund 35 Millionen Euro Ablöse zahlt Wolfsburg an Schalke.

Julian Draxler – Jung-Star, Weltmeister, Millionen-Transfer
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Das ist Julian Draxler

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Das berichtet der TV-Sender "Sky Sport News HD". Schalkes Manager Horst Heldt will die Meldung jedoch noch nicht bestätigen. Auf der Homepage der "Königsblauen" sagt Heldt: "Der Wechsel von Julian nach Wolfsburg wird von Medien bereits perfekt gemeldet. Das entspricht aber nicht den Tatsachen." Wolfsburgs Manager Klaus Allofs bestätigte dem kicker: "Wir reden mit Schalke über Draxler." Es gebe aber noch keine Einigung.

"Die Türe ist noch nicht geschlossen, denn am Samstag kam noch einmal Bewegung in das Thema eines möglichen Wechsels von Julian. Deshalb müssen wir es weiter bearbeiten. Dafür nehmen wir uns die notwendige Zeit und werden eine Entscheidung im Sinne des Vereins treffen. Alle Eckdaten sind bekannt: Bis Montag um 18 Uhr müssten bei einem Wechsel alle Unterlagen eingereicht, bzw. erfasst sein. Nach den gestrigen Entwicklungen wird uns dieses Thema vermutlich bis zur letzten Minute beschäftigen", erklärt Heldt weiter.

Italiens Rekordmeister Juventus Turin hat derweil bestätigt, dass die Verhandlungen mit dem Bundesligisten über einen Wechsel von Draxler gescheitert sind. Die Frist, die Juve-Geschäftsführer Giuseppe Marotta den Königsblauen für die Annahme seines Angebots in Höhe von 26,5 Millionen Euro Ablöse plus 6,5 Millionen Euro Bonus gesetzt hatte, sei am Sonntag um 12 Uhr abgelaufen, ohne dass sich Schalke gemeldet habe. Das berichtete die Sporttageszeitung "Gazzetta dello Sport". Angeblich hätten die Gelsenkirchener 27 Millionen Euro plus sieben Millionen Euro Boni verlangt.

Draxler soll beim Vizemeister Nachfolger von Kevin De Bruyne werden. Der Belgier wechselt zum englischen Topklub Manchester City. Nach Informationen der "Bild" wird heute ein anderer Belgier nach Wolfsburg kommen. Der Transfer von Belgien-Juwel Ismail Azzaoui (17) soll am Sonntag über die Bühne gehen. Der Flügel-Flitzer von Tottenham wird heute beim Medizincheck in Wolfsburg erwartet. Ebenfalls im Gespräch: Der Belgier Dennis Praet vom RSC Anderlecht. Der Mittelfeldspieler soll zwischen zehn und 15 Millionen Euro Ablöse kosten.

Die "Wölfe" haben sich die Dienste des brasilianischen Innenverteidigers Dante von Bayern München gesichert. Das bestätigte der Rekordmeister am Sonntag. Als Ablösesumme sind vier Millionen Euro im Gespräch.

Wolfsburg kann sich die Ablösesumme angesichts der rund 100 Millionen Euro für Kevin De Bruyne (Manchester City) und Ivan Perisic (Inter Mailand) problemlos leisten und verstärkt seinen Kader auch noch mit dem brasilianischen WM-Teilnehmer Dante (Bayern München/4 Millionen Euro Ablöse).

Die Schalker hatten ihrerseits am Freitag bereits den Dänen Pierre-Emile Höjbjerg (20) von Bayern München bis zum Ende der Saison ausgeliehen. Dabei stachen die Königsblauen immerhin Bayer Leverkusen und den FC Augsburg aus, die ebenfalls Interesse an Höjbjerg bekundet hatten.

Am Samstag hatte die Gazzetta dello Sport den Transfer von Draxler zu Juve bereits als perfekt gemeldet. Das Dementi aus Schalke kam postwendend. Juve ging finanziell allerdings mit seiner Offerte an die Schmerzgrenze. Laut eines Berichts der italienischen Sporttageszeitung Gazzetta dello Sport soll der Renommierklub aus dem Piemont den Schalkern eine Ablösesumme von 26,5 Millionen Euro und Bonuszahlungen von 6,5 Millionen Euro geboten haben. Die alte Dame wurde dann aber ganz offensichtlich von Wolfsburg ausgestochen. Draxler, der auf Schalke einen Vertrag bis 2018 mit einer Ausstiegsklausel über 45,5 Millionen Euro besitzt, soll Juve nach italienischen Medienberichten einen Fünfjahresvertrag mit einem Netto-Jahresgehalt von 2,7 Millionen Euro plus Prämien geboten haben.

Als Ersatz für Draxler ist der Stuttgarter Filip Kostic im Gespräch. Diesen will der VfB allerdings laut Sportdirektor Robin Dutt auf keinen Fall abgeben.

Das Werben um Draxler überlagerte bei Schalke die Enttäuschung über den Auftritt in Wolfsburg. Die Schalker Spieler waren am Freitag nach der ersten Saisonniederlage geknickt vom Feld geschlichen und sparten nicht mit Selbstkritik. "Wir haben gesehen, dass wir uns im Umbruch befinden und noch nicht konstant über 90 Minuten agieren", sagte Keeper Ralf Fährmann. Für Torjäger Klaas-Jan Huntelaar waren die Knappen "zu wenig aggressiv" und "zu weit von den Gegenspielern entfernt".

Der Leistungsabfall nach den zum Teil hochgelobten Offensiv-Vorstellungen der ersten Spiele sorgte im Lager des Europa-League-Teilnehmers für Ernüchterung, kam für Trainer Andre Breitenreiter aber auch nicht ganz überraschend. "Da war vielleicht eine etwas zu große Euphorie am Anfang", sagte der 41-Jährige. "Es gab im letzten Jahr innerhalb der Mannschaft Mentalitätsprobleme. Deshalb sind solche Rückschläge verständlich", meinte der Coach und schob den Schwarzen Peter in Richtung seines Vorgängers Roberto Di Matteo.

(can)
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