Wolfsburg - Schalke 1:1 Sane beendet Schalker Torflaute

Wolfsburg · Leroy Sane schnappte sich den Ball, dann rannte er und rannte und rannte. 20 Meter, 30 Meter, 40 Meter, da stellte sich tatsächlich mal ein Wolfsburger Spieler in den Weg. Der Jungstar von Schalke 04 ließ ihn stehen. 50 Meter, 60 Meter, ein Pressschlag - dann erlöste Sane die Königsblauen mit einem präzisen Linksschuss und dem ersten Bundesliga-Tor seit 323 Minuten.

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"Es war ein sehr tolles, aber auch anstrengendes Tor", sagte der 19-Jährige, und er räumte ein: "Ich habe ein bisschen Glück gehabt." Das Traum-Solo reichte am Ende nicht zum Sieg, könnte aber ein Meilenstein auf dem Weg zur erneuten Europapokal-Qualifikation sein. Die Schalker holten dank des "Sane-Tores" (53.) ein etwas glückliches 1:1 (0:0) beim Tabellenzweiten VfL Wolfsburg und haben noch vier Punkte Vorsprung auf den siebten Platz.

"Leroy hat wieder unter Beweis gestellt, dass mit ihm in Zukunft zu rechnen ist. Das war ein Supertor", sagte Schalkes Sportvorstand Horst Heldt. Am Ende sanken die Spieler dennoch etwas konsterniert zu Boden, Sane ließ sich in seiner Trainingsjacke auch eher zaghaft feiern. Ihm schien bewusst zu sein, welch große Chance die Königsblauen ausgelassen hatten. "Wenn man 1:0 führt, will man natürlich gerne auch gewinnen", sagte Heldt. Kevin de Bruyne (78.) war für Wolfsburg noch der allerdings verdiente Ausgleich gelungen - am 19.04. um 19.04 Uhr.

Der Europa-League-Kater des VfL hält somit weiter an. Drei Tage nach dem 1:4 gegen den SSC Neapel im Viertelfinal-Hinspiel war das Unentschieden für das Team von Trainer Dieter Hecking ein weiterer Rückschlag.

Hecking hatte in der Startaufstellung auf einen "echten" Stürmer verzichtet. Bas Dost saß zunächst auf der Bank, Nicklas Bendtner, Torschütze gegen Neapel, stand nicht mal im Kader. Dafür besetzte Weltmeister Andre Schürrle die vorderste Position. Insgesamt wechselte der VfL-Coach viermal im Vergleich zum Neapel-Spiel. Sein Gegenüber Roberto Di Matteo bescherte dem erst 19 Jahre alten Innenverteidiger Marvin Friedrich das Startelf-Debüt.

Und die Schalker Abwehr hatte vor 30.000 Zuschauern gleich gut zu tun. Immer wieder versuchten die schnellen Offensivspieler in die Schnittstellen der neu formierten Schalker Innenverteidigung zu stoßen. Zunächst aber ohne Erfolg. Da sich aber auch die Schalker trotz der Torflaute in den letzten Spielen nicht versteckten, entwickelte sich eine ausgeglichene Partie.

Dabei hatten die Schalker auch Glück: Nach einem rüden Einsteigen gegen Vieirinha sah Sead Kolasinac nur die Gelbe Karte. Rot wäre verdient gewesen. Genauso wie ein Wolfsburger Tor noch vor der Pause: Aber je zweimal Perisic und Kevin de Bruyne brachten den Ball nicht im Tor von Ralf Fährmann unter.

Die Wolfsburger machten zu Beginn der zweiten Halbzeit da weiter, wo sie aufgehört hatten. Knapp 90 Sekunden nach Wiederanpfiff schoss Ricardo Rodriguez aus 25 Metern an die Latte. Wenig später verpasste de Bruyne eine Hereingabe von Schürrle knapp. Wolfsburg machte auch nach dem 0:1 Druck, doch Fährmann rettete ein ums andere Mal die Schalke-Führung. Sowohl de Bruyne mit einem Freistoß als auch Schürrle scheiterten am starken Schlussmann, ehe der Belgier doch noch den Ball zum Ausgleich ins Tor schlenzte.

(sid)
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