Bochumer Idylle bröckelt Trainer Reis sorgt sich nach Schalke-Wirbel um „Zusammenhalt“

Bochum · Die Ruhe beim VfL Bochum ist dahin. Der Wirbel um den angeblich wechselwilligen Trainer Thomas Reis stört massiv im Abstiegskampf. Die nächsten beide Spiele werden wohl über seinen Job entscheiden.

 Thomas Reis dementiert die Gespräche mit Schalke 04.

Thomas Reis dementiert die Gespräche mit Schalke 04.

Foto: dpa/Bernd Thissen

Tief im Westen bröckelt die Idylle, die so lange heile Fußball-Welt des VfL Bochum hat tiefe Risse bekommen. Im Abstiegskampf dreht sich beim Bundesliga-Tabellenletzten alles nur noch um Trainer Thomas Reis, der angeblich zum Nachbarn Schalke 04 wechseln wollte, jegliche Verhandlungen und Angebote aber vehement abstritt.

„Ich habe meine Verträge immer respektiert“, betonte der 48-Jährige vor dem richtungweisenden Heimspiel am Samstag (15.30 Uhr/Sky) gegen Bundesliga-Rückkehrer Werder Bremen. Er sei Trainer des VfL und werde es „noch eine Weile sein“. Sollte Bochum jedoch auch gegen Werder leer ausgehen, droht Unmut der Fans - wohl vor allem gegen dem Coach. „Wenn jemand der Meinung ist, sich äußern zu müssen“, sagte Reis, „dann soll er das machen.“

Durch den Wirbel um ihren Trainer könnten die Westfalen ihren größten Trumpf verlieren. „Ich hoffe, dass der Zusammenhalt bleibt“, sagte Reis, der nach dem Aufstieg 2021 und dem Klassenerhalt 2022 an der Castroper Straße überschwänglich gefeiert worden war.

Das Rumoren begann, als im Mai Sport-Geschäftsführer Sebastian Schindzielorz kündigte. Reis lehnte eine Verlängerung seines 2023 auslaufenden Vertrages zunächst ab, dann soll er nach übereinstimmenden Medienberichten wegen eines Wechsels zum Aufsteiger Schalke beim VfL-Vorstand vorstellig geworden sein, sich aber ein kategorisches „Nein“ abgeholt haben.

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Reis selbst bestritt am Donnerstag, mit dem großen Nachbarn, der gerade erst nach seinen Totalabsturz aus der 2. Liga zurückgekehrt ist, verhandelt oder von ihm ein Angebot bekommen zu haben. Bochums Vorstandschef Hans-Peter Villis sprach dagegen auf Nachfrage von „Interna, die auch Interna bleiben“. Die Verhandlungen mit Reis sind auf die Winterpause vertagt, damit ist nun der langjährige Bochumer Profi Patrick Fabian, seit Donnerstag Schindzielorz-Nachfolger, betraut.

Man wolle mit Reis weiterarbeiten, betonten Villis und Fabian. Eine eindeutige Jobgarantie für die nächsten Wochen wollten die Verantwortlichen ihrem Coach aber nicht geben. „Es ist erst mal der Wunsch, Ergebnisse zu bekommen“, sagte Fabian: „Ich bin nicht hier, um Ultimaten auszusprechen oder Garantien zu geben.“ Villis betonte mit Blick auf die Partien gegen Werder und eine Woche später auf Schalke: „Es gibt kein Junktim: Verliert er die nächsten beiden Spiele, dann geht er.“

Reis, der in Bochum mit dem kleinsten Etat der Liga und einer erneut umgekrempelten Mannschaft arbeiten muss, weiß: „Natürlich wird man als Trainer an Ergebnissen gemessen.“ Er wolle sich jetzt ganz auf das Bremen-Spiel konzentrieren, um „unsere ersten drei Punkte“ zu holen, „was danach passiert, interessiert mich im Moment einen Feuchten.“

(SID/hütn)
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