VfL Bochum Mitglieder stimmen für Ausgliederung — Tumulte nach der Entscheidung

Bochum · Der Zweitligist VfL Bochum gliedert seine Profi-Abteilung aus. Bei der Versammlung in der Jahrhunderthalle stimmten am Samstag 80,19 Prozent der anwesenden Mitglieder für die Umstrukturierung in eine aktienbasierte Kapitalgesellschaft, die sowohl der Vorstand als auch der Aufsichtsrat angestrebt hatte. 75 Prozent waren nötig.

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Foto: dpa, gki pat

Der VfL will durch die Ausgliederung frisches Geld von Investoren erlösen. Für 20 Prozent seiner Anteile erhofft sich der Klub in den kommenden fünf Jahren zusätzliche Mittel in Höhe von 20 Millionen Euro, die vor allem in den Profikader fließen sollen.

Einige VfL-Fans fürchten, dass mögliche Investoren zu viel Einfluss auf den Klub nehmen könnten. Die Klubführung hält die Bedenken für unbegründet, weil eine Investition an strikte Bedingungen geknüpft wäre. So darf nicht wie im Fall 1860 München ein Darlehen aufgenommen werden. Vor der Abstimmung gab es lebhafte Diskussionen, nach der Entscheidung verließen die Gegner empört den Saal. Es flogen Stühle, auch ein Böller wurde gezündet.

"Der VfL wird weiterhin das gallische Dorf bleiben. Wir werden Identität und Kontrolle nicht verlieren. Wir suchen nur etwas Zaubertrank, denn für den VfL wären 20 Millionen Euro viel Geld", hatte Finanzvorstand Wilken Engelbracht vor der Mitgliederversammlung gesagt.

Ziel der VfL-Bosse ist gesteigerte Konkurrenzfähigkeit und die möglichst schnelle Rückkehr in die Bundesliga. Seit dem letzten Abstieg 2010 hängen die ehemals "Unabsteigbaren" in der zweiten Liga fest, sie spielten zuletzt im Aufstiegskampf keine Rolle mehr. Auch in der laufenden Saison blieb der selbsternannte Aufstiegskandidat auf Platz 13 bislang hinter den Erwartungen zurück.

(ems)
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