ohne Kramny in Liga zwei Was wird beim VfB Stuttgart nun aus Dutt und Wahler?

Trainer Kramny ist der erste, den der Abstieg des VfB Stuttgart direkt trifft. Mit dem Absturz endet auch sein Vertrag als Chefcoach der Schwaben. Wie geht es nun mit Sportvorstand Dutt und Präsident Wahler weiter?

Jürgen Kramny - Mr. Zuverlässig, Abräumer, Trainer-Neuling
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Schon einen Tag nach dem sportlichen Totalschaden haben beim VfB Stuttgart die personellen Aufräumarbeiten begonnen. Trainer Jürgen Kramny darf die Schwaben nach dem ersten Abstieg seit 41 Jahren nicht in die 2. Bundesliga begleiten. Der 44-Jährige werde künftig nicht mehr Coach der ersten Mannschaft sein, sagte ein Klubsprecher am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur.

Mit dem Abstieg ende sein Vertrag für die Lizenzspielermannschaft, ab dem 30. Juni greife dann wieder sein ursprünglicher Kontrakt als Coach des zweiten VfB-Teams. Wie es mit Sportvorstand Robin Dutt und dem umstrittenen Präsidenten Bernd Wahler weitergeht, ist offen. Am Pfingstsonntag kamen verschiedene Gremien des Clubs zusammen.

Ob Kramny tatsächlich ab Sommer wieder als Trainer bei der Zweitvertretung der Schwaben arbeiten wird, ist nach dpa-Informationen fraglich. Ebenfalls unklar ist, wer nun sein Nachfolger wird. Der 44-Jährige hatte die Bundesliga-Mannschaft des VfB erst im vergangenen November übernommen und war mit ihr am Samstag abgestiegen. Auch der VfB II ist aus der dritten Liga in die Regionalliga abgestiegen. Das Team war seit Kramnys Aufrücken von Walter Thomae trainiert worden, der künftig aber den Nachwuchsbereich des VfB unterstützen soll.

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Schon vor dem 1:3 beim VfL Wolfsburg am Samstag hatte der VfB nur noch theoretische Chancen auf den Klassenverbleib gehabt. Kramny hatte den sportlichen Absturz des Teams nicht verhindern können.

Zuletzt waren unter anderen die Zweitliga-Trainer Alois Schwartz vom SV Sandhausen oder Frank Schmidt vom 1. FC Heidenheim als mögliche Nachfolger gehandelt worden. Beide hatten entsprechende Medienberichte aber dementiert.

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Dementiert wurden von dem Klubsprecher zunächst auch Meldungen verschiedener Stuttgarter Zeitungen, wonach zumindest Wahler noch am Sonntag zurücktreten werde. "Für den Abstieg trage auch ich meine Verantwortung", hatte der Präsident nach dem Spiel in Wolfsburg gesagt. Kurz nach seiner Ankunft in Stuttgart wollte er am Samstagabend seine Zukunft beim VfB nicht kommentieren. "Wir haben viel zu besprechen", kündigte er an.

Der ebenfalls umstrittene Dutt verschwand nach seiner Rückkehr kommentarlos und nahm nicht an einer Besprechung von Teilen des Vorstandes am Stuttgarter Flughafen teil. "Das ist definitiv der bitterste Tag meiner Karriere", hatte er nach dem Spiel in Wolfsburg gesagt. Dutt gab sich aber kämpferisch, freiwillig hinschmeißen wolle er nicht: "Nur dann, wenn ich mich alleine fühle. Wenn die Sache stimmt, dann natürlich nicht. Dann bin ich natürlich ein Kämpfer."

Der 51-Jährige hatte vor rund anderthalb Jahren seine Arbeit als Sportvorstand beim VfB Stuttgart begonnen. Nach mehreren Jahren im Kampf um den Klasseverbleib wollte er den VfB wieder in ruhigere Tabellenregionen zurück führen. Doch mit dem Abstieg folgte nun sogar der negative Höhepunkt.

Schon sein Trainer-Experiment mit Alexander Zorniger war nach wenigen Monaten gescheitert, die erhoffte Wende schaffte auch Kramny nicht. Vor allem die Defensive der Stuttgarter war über weite Strecken der Saison schwach und kassierte mit 75 Gegentoren die meisten Treffer aller Bundesligisten.

(dpa)
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