„Müll im Internet“ Matarazzo wütend nach Coronafällen beim VfB Stuttgart

Mönchengladbach · Pellegrino Matarazzo hat seine Spieler nach sechs Coronafällen kritisiert. Nach dem Punktgewinn bei Borussia Mönchengladbach gab sich der Trainer des VfB Stuttgart aber versöhnlich.

 VfB-Trainer Pellegrino Matarazzo.

VfB-Trainer Pellegrino Matarazzo.

Foto: dpa/David Inderlied

Als Pellegrino Matarazzo seinen Torhüter Fabian Bredlow lächelnd in die Arme schloss, war sein Ärger teilweise verraucht. Nach "turbulenten Tagen" überwog beim Trainer des VfB Stuttgart die Freude über den Punktgewinn bei Borussia Mönchengladbach. Sechs Coronafälle hatten den Erfolg aber gefährdet und Matarazzo wütend gemacht.

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Man lege "jedem Spieler nahe, sich impfen zu lassen", sagte der 43-Jährige schon vor dem 1:1 (1:1) im Borussia-Park bei Sky: "Die Spieler haben aber auch andere Ansprechpartner als uns und lesen viel im Internet, was teilweise Müll ist."

Sportdirektor Sven Mislintat war derweil um Ruhe bemüht. "Wir verfallen jetzt nicht in Hysterie oder Panik", sagte Mislintat am Sonntag. Mit der Impfquote liege man "in der Altersklasse, glaube ich, über dem Bundesdurchschnitt".

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Aus dem betroffenen Sextett stand einzig Torhüter Bredlow zur Verfügung, der die häusliche Quarantäne am Freitag verlassen durfte und mit guten Paraden den Achtungserfolg rettete. "Es war eine verrückte Woche. Der Punkt ist definitiv verdient", sagte der 26-Jährige, den Matarazzo mit einem Extra-Lob bedachte: "Er hat Sicherheit ausgestrahlt."

Trotz der widrigen Umstände freute sich der VfB-Coach über "eine schlagkräftige Einheit auf dem Platz". Seine Mannschaft habe nach den nicht einfachen Tagen "einen Schalter gefunden, um konkurrenzfähig zu sein". Sein Fazit: "Wir haben Charakter bewiesen."

Das dritte Saisontor des Defensivspielers Konstantinos Mavropanos (15.) ließ die Schwaben sogar von mehr träumen. Und hätte Tanguy Coulibaly nach einem Fehlpass von Manu Kone frei vor Torhüter Yann Sommer nicht überhastet über das Tor gelupft (31.), wäre sogar ein Sieg möglich gewesen. "Es war technisch unsauber", monierte Matarazzo.

Ein Dreier wäre angesichts von 5:31 Torschüssen des Guten aber auch zu viel gewesen. Gladbach war dem Sieg deutlich näher, kam aber nur durch Nationalspieler Jonas Hofmann (42.) zum Ausgleich.

Neun Punkte aus acht Spielen ist für die Stuttgarter zwar nicht zufriedenstellend, doch Matarazzo sieht den Tabellenzwölften "auf dem Weg, um wieder dahin zu kommen, wo wir hinwollen".

Wenn die corona-erkrankten Florian Müller, Orel Mangala, Roberto Massimo, Waldemar Anton und Erik Thommy wieder zur Mannschaft stoßen, hat der Trainer auch mehr personelle Möglichkeiten. Bei Mangala besteht zudem die Möglichkeit, dass er falsch positiv getestet wurde, wie Mislintat am Sonntag mitteilte. Aufklärung soll ein weiterer PCR-Test bringen.

Eine Impfung sei so oder so "auch für den Verein eine wichtige Angelegenheit", sagte Matarazzo: "Allerdings entscheidet jeder Spieler für sich selbst. Es herrscht in Deutschland keine Impfpflicht und daher werden wir auch keine erheben."

(ako/sid)
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