Sportdirektor verlässt die Schwaben Stuttgart bestätigt Trennung von Bobic

Stuttgart · Der VfB Stuttgart hat sich von Sportvorstand Fredi Bobic getrennt. Das gab der Klub unmittelbar vor dem Auswärtsspiel bei Borussia Dortmund bekannt.

Bundesliga-Spieler, Fußball-Manager: Fredi Bobic im Porträt
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Das ist Fredi Bobic

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Foto: dpa/Uwe Anspach

Am Mittwoch sprach Fredi Bobic in einem Interview noch ausführlich über die Zukunft beim VfB Stuttgart - nur wenige Stunden später war der Sportvorstand bei den Schwaben jedoch Vergangenheit. Noch vor dem Auswärtsspiel bei Borussia Dortmund am Abend wurde Bobic die Krise beim schwäbischen Fußball-Bundesligisten zum Verhängnis.

Der Aufsichtsrat und VfB-Präsident Bernd Wahler enthoben den Europameister von 1996 seines Amtes. Bobic wurde nach Angaben des Klubs in einem persönlichen Gespräch vom Aufsichtsratschef Joachim Schmidt und Wahler über seinen Rauswurf informiert. Daraufhin fuhr der 42-Jährige von Dortmund zurück nach Stuttgart.

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"Ausschlaggebend für diesen Schritt sind die anhaltenenden negativen sportlichen Platzierungen sowie die Tatsache, dass wir in der jetzigen personellen Konstellation keine Perspektiven mehr sehen, eine nachhaltig positive Entwicklung einzuleiten", sagte Schmidt. Bobic sei in einer schwierigen Phase das Gesicht des Vereins gewesen. "Unter dem Strich bleibt aber nach vier Jahren, dass es nicht gelungen ist, eine Mannschaft zusammenzustellen, die dauerhaft eine unserem Etat entsprechende Tabellenregion erreicht."

Bobic hatte 2010 den Posten des Sportdirektors bei den Schwaben übernommen. Im Januar 2012 war sein Vertrag noch bis 2016 verlängert worden. Im vergangenen Jahr war der frühere Stürmer auch in den Vorstand des VfB aufgerückt.

Bobic stand schon in der vergangenen Spielzeit, in der der VfB nur knapp dem Abstieg entrann, stark in der Kritik. Auch der Start in diese Saison war schwach. Vor dem Gastspiel am Mittwochabend bei Vizemeister Dortmund war Stuttgart mit nur einem Punkt aus vier Spielen Tabellenletzter. Im DFB-Pokal scheiterte die Mannschaft von Trainer Armin Veh zudem in der ersten Runde an Zweitligist VfL Bochum.

Bei den Fans galt aber nicht der frühere Meistertrainer Veh, sondern Bobic als Sündenbock - und zwar schon länger. Zumal seine Bilanz mit dem VfB auch rein tabellarisch gesehen nicht gerade für ihn sprach. Der VfB blieb mit den Plätzen 12, 6, 12 und 15 jeweils unter seinen Ansprüchen.

Einen freiwilligen Abschied schloss Bobic zuletzt aber trotz der teilweise schlimmen Anfeindungen aus: "Davonlaufen kann jeder. Ich bin nicht der Typ, der hinwirft. Ich gehe konsequent meinen Weg." Diesen beendeten nun aber die Verantwortlichen. Dabei hatte Präsident Wahler Bobic nach dem 0:2 am vergangenen Wochenende gegen 1899 Hoffenheim noch "als Mann unseres Vertrauens" bezeichnet. Jetzt erklärte er, man habe handeln müssen. Es gehe nicht nur "um die Neubesetzung einer sehr wichtigen Position, sondern auch um die Gesamtausrichtung im sportlichen Bereich."

Vor allem die Zusammenstellung der Mannschaft wird Bobic angelastet. Dass die Personalentscheidungen, wie Bobic immer wieder betonte, im Team gefallen sind, half ihm angesichts einer erneut drohenden Horrorsaison nicht mehr.

Dabei hatte er kurz vor dem Rauswurf in der Welt noch aufgezeigt, wie er sich den Weg des VfB vorstellt. Man werde mit der Mannschaft "in Ruhe weiterarbeiten. In der Truppe stimmt es, sie hat Herz", sagte Bobic und sprach sich erneut für "die Ausgliederung der Profiabteilung in eine Kapitalgesellschaft aus". Die wird im nächsten Jahr auch kommen - aber ohne Bobic.

(sid)
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