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Fortunas Kaan Ayhan Kaan Ayhan ist der Fortuna-Boss

Stuttgart · Mitte der Woche war sein Einsatz wegen einer Beckenkamm-Prellung noch fraglich. Trotzdem hat Fortunas Abwehrchef Kaan Ayhan beim 0:0 in Stuttgart eine souveräne Vorstellung abgeliefert. Zufrieden war er aber nicht.

 Hier geht’s nicht vorbei: Fortunas Kaan Ayhan schüttelt den Stuttgarter Chadrac Akolo ab.

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Foto: RP/Christof Wolff

Kaan Ayhan durfte sich am späten Freitagabend geehrt fühlen. Denn wenn Friedhelm Funkel grinsend über einen seiner Spieler spottet, muss er schon sehr zufrieden mit dessen Leistung sein. „Okay, Kaan hatte zwei richtig gute Chancen heute“, sagte Fortunas Trainer nach dem 0:0 in Stuttgart. „Aber das nutzt uns nichts, denn er macht sein Kopfballtor ja sowieso erst am letzten Spieltag.“ Eine feine Anspielung auf die Vorsaison, als der bis dahin gänzlich torlose Ayhan mit seinem Last-Minute-Treffer beim 1. FC Nürnberg die Zweitliga-Meisterschaft nach Düsseldorf holte.

Diesmal hätte der türkische Nationalspieler sich erheblich früher auf die Anzeigetafel bringen können, doch hatte VfB-Torhüter Ron-Robert Zieler etwas dagegen. Erst wehrte er mit einem unglaublichen Reflex Ayhans Volleyschuss ab, dann streckte er sich erfolgreich nach einem wuchtigen Kopfball des 23-Jährigen. Es waren nur zwei der fünf Großtaten des Weltmeister-Keepers von 2014 (wenn auch damals ohne Einsatz), der damit einen noch erfolgreicheren Abend des Aufsteigers im Alleingang verhinderte.

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Foto: Rheinische Post/Falk Janning

Deshalb fiel das persönliche Fazit des besten Feldspielers an diesem Abend durchwachsen aus. „Vor dem Spiel wäre ich, wie wahrscheinlich wir alle, mit dem Unentschieden zufrieden gewesen“, sagte Ayhan. „Auch fünf Punkte nach vier Bundesligaspielen hätte ich genommen. Jetzt aber ist das alles schon etwas bitter.“ Bitter? Ein Auswärtspunkt in Stuttgart? Diese ausgesprochen kritische Sichtweise zeigt, wie groß die Ansprüche des Aufsteigers an die eigene Leistung sind. „Ich weiß nicht, ob wir uns wirklich einen Vorwurf machen können, dass wir hier nicht den Sieg geholt haben“, ergänzte Ayhan. „Wir müssen schließlich sehen, wo wir herkommen. Für manche von uns war es ja erst das vierte Bundesligaspiel. Aber es ist einfach schade, dass wir unsere Konterchancen nicht zu Ende gebracht haben. Wir hätten es heute mehr verdient gehabt als Stuttgart.“

Stimmt – und daran hatte Ayhan erheblichen Anteil. Schon in der Zweiten Liga hatte er Fortunas Abwehr sehr gut organisiert, doch eine Spielklasse höher bringt der gebürtige Gelsenkirchener seine Qualitäten noch besser zur Geltung. Ayhan überzeugte in Stuttgart wie in den Partien zuvor durch ausgezeichnetes Stellungsspiel, Kopfballstärke und große physische Präsenz. Kurzum: Ayhan ist der Boss, wer an ihm vorbeikommen will, muss schon Besonderes auspacken.

Besonders bemerkenswert war die Leistung in Stuttgart, weil sein Einsatz bis Mitte der Woche noch sehr fraglich war. Beim 2:1-Sieg gegen Hoffenheim hatte sich der Ex-Schalker eine schmerzhafte Prellung des Beckenkamms zugezogen, doch davon war am Freitabend nichts mehr zu sehen. Funkels Pauschallob an die Deckungsarbeit seiner Mannschaft durfte sich nicht zuletzt Abwehrchef Ayhan auf die Fahne schreiben: „Wir haben defensiv sehr gut gestanden und sehr wenig zugelassen. Wenn wir so auftreten wie in Stuttgart, haben wir auch am Mittwoch gegen Bayer Leverkusen eine Chance.“

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Foto: Rheinische Post/Falk Janning

Kaan Ayhan freilich blieb unentschlossen. „Ich weiß noch nicht, wie ich dieses 0:0 einordnen soll“, gab er zu Protokoll, gestattete sich kurz vor der Abfahrt des Mannschaftsbusses in die Heimat aber wenigstens einen Schuss Zufriedenheit. „Mit Leuten wie Adam Bodzek und Marcin Kaminski haben wir schon eine brutale Ausstrahlung“, sagte Ayhan mit einem kleinen Lächeln. „Und ich habe es noch nie so erlebt wie aktuell bei Fortuna, wie sich während eines Spiels Selbstvertrauen entwickelt. Wenn wir dieses Selbstvertrauen noch steigern, werden wir auch die Konter besser ausfahren.“

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