Nach Zusammenbruch Darf Özat nie mehr Fußball spielen?

Düsseldorf (RPO). Die Sorge um Kölns Kapitän Ümit Özat wächst: Der 31-Jährige liegt weiter im Herzzentrum der Uni-Klinik in der Domstadt. Seit Tagen werden Herz und Gehirn untersucht, dazu wird immer wieder Blut abgenommen - ohne eine Ursache für den Zusammenbruch vor einer Woche zu finden. Jetzt droht das Karriereende.

Bundesliga 08/09: Ümit Özat bricht zusammen
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Bundesliga 08/09: Ümit Özat bricht zusammen

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"Es kann mir niemand sagen, was ich habe", sagte Özat der türkischen Nachrichten-Agentur DHA. Und weiter: "Bisher wurde nichts Ernstes festgestellt. Aber wenn ich etwas am Herzen haben sollte, werde ich mit Fußball aufhören. Meine Gesundheit und meine Familie gehen vor."

Allerdings erinnerte der Kölner auch daran, "dass ich mit Fußball meinen Lebensunterhalt verdiene." Aus diesem Grund drängt er auf eine schnellere Diagnose. Wenn nicht bald etwas passiert, wolle er andere Ärzte in Deutschland aufsuchen oder sogar in seine Heimat Türkei fliegen und sich dort behandeln lassen.

Vor einer Woche war der Kapitän beim Spiel in Karlsruhe (2:0) in der ersten Halbzeit zusammengebrochen und lag leblos auf dem Rasen. Sanitäter leiteten Wiederbelebungsmaßnahmen ein, in der Kabine kam er wieder zu Bewusstsein.

Nur einen Kreislaufkollaps habe er erlitten, hieß es dann. In Wirklichkeit ist der Zusammenbruch ein Rätsel, das die Mediziner bislang nicht lösen konnten. Klar ist nur: Özat hat ein größeres Herz als üblich. Schlüsse kann man allein daraus aber nicht ziehen.

Das Schicksal des Verteidigers rührt Millionen Menschen in Deutschland und der Türkei. FC-Trainer Christoph Daum hatte nach dem Zusammenbruch Tränen in den Augen und sagte seinen Urlaub ab. Aus der Türkei meldete sich sofort Ministerpräsident Recep Erdogan. Özat: "Er rief auf meinem Handy an und sagte: 'Ümit, ich küsse dich auf beide Augen. Die ganze Türkei betet für dich. Was kann ich für dich tun? Ich bin dein großer Bruder.'"

Özat will in den nächsten Tagen entscheiden, wie und wo er weiter behandelt wird.

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