Oberschenkelverletzung Sorge um Max Kruse überlagert Unions Derby-Frust

Berlin · Die Niederlage gegen Stadtrivale Hertha hat Union Berlin schnell abgehakt, in Unterzahl gab es keine Chancengleichheit. Die späte Verletzung von Max Kruse beunruhigte die Eisernen mehr.

 Unions Max Kruse (l) wird gestützt von einem medizinischen Betreuer vom Platz gebracht.

Unions Max Kruse (l) wird gestützt von einem medizinischen Betreuer vom Platz gebracht.

Foto: dpa/Odd Andersen

Die Derbysieger von Hertha BSC feierten mit einer Welle vor der leeren Ostkurve, als Max Kruse gestützt von zwei Betreuern und unter starken Schmerzen in die Kabine humpelte. Die große Sorge um den am rechten Bein verletzten Torjäger überlagerte bei Union Berlin den Frust über das 1:3 (1:0) im Duell um die Stadtmeisterschaft.

Dass die Erfolgsserie der Eisernen von acht Spielen ohne Niederlage ausgerechnet gegen den Rivalen riss, war schnell abgehakt. Deutlich schmerzhafter ist ein längerer Ausfall von Kruse. Die Untersuchungen in der Berliner Charite ergaben eine Muskelverletzung am hinteren rechten Oberschenkel. Kruse steht nach Klubangaben somit bis auf Weiteres nicht zur Verfügung.

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Die Bilder, wie der 32-Jährige minutenlang mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Rasen lag und später beim Gang in die Kabine sein Bein kaum belasten konnte, ließen noch Schlimmeres befürchten.

Trainer Urs Fischer bereitet der Ausfall Kopfzerbrechen. Ein Einsatz am kommenden Samstag im Heimspiel gegen Rekordmeister Bayern München erscheint ausgeschlossen. "Wenn es so sein sollte, gilt es, ihn zu ersetzen. Etwas anderes bleibt uns nicht übrig", sagte Fischer, der jedoch Kruses Bedeutung für das Unioner Offensivspiel nochmals hervorhob: "Er ist der Verbindungsspieler, der uns gefehlt hat. Derjenige, der immer mal wieder für das Kreative und Außergewöhnliche da ist."

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Fischer wehrte sich gegen die Kritik, Kruse, der aufgrund des Spielverlaufs kaum zur Geltung gekommen war, nicht vorher ausgewechselt zu haben. "Er hat uns ein gutes Gefühl gegeben, er war viel unterwegs. Ich empfand ihn als frisch", argumentierte der Schweizer, "auch in der Kommunikation mit Max haben wir eine positive Rückmeldung bekommen."

Definitiv gegen Bayern fehlen wird Mittelfeld-Antreiber Robert Andrich, der sich gegen Hertha übermotiviert eine Rote Karte wegen groben Foulspiels eingehandelt hatte. In der knapp 70-minütigen Unterzahl konnte Union die 1:0-Führung durch Taiwo Awoniyi (20.) nicht verteidigen. "Natürlich ist er enttäuscht", verriet Fischer, "aber es gab keinen Vorwurf von uns." Stattdessen habe es in der Kabine "aufrichtende Worte" gegeben.

Die gab es auch von einigen Union-Fans, die bei der Busabfahrt vom Olympiastadion die Derby-Verlierer verbal aufbauten. "Das war Balsam auf die Wunde", sagte Fischer, der seinen Spielern am Sonntag trainingsfrei ("Kopf lüften ist angesagt") gab und ihnen riet: "Mund abwischen, aufstehen - und weiter geht's!"

Deutlich glücklicher verlief das Derby für Hertha, die bis auf fünf Punkte an den Stadtrivalen herangerückt ist. Der zur zweiten Halbzeit eingewechselte Krzysztof Piatek führte mit reichlich Wut im Bauch die Wende herbei. "Es fühlt sich unglaublich an", sagte der Doppeltorschütze (74./77.). Noch beim Anpfiff war der polnische Nationalstürmer auf der Bank enttäuscht gewesen. "Das kann ich total nachvollziehen", sagte Trainer Bruno Labbadia: "Aber die Reaktion ist sehr wichtig."

(old/sid)
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