Conference League Union Berlin ermittelt ersten Täter nach Antisemitismusvorfall

Update | Nyon · Nach vermeintlich antisemitischen Vorfällen beim Spiel des 1. FC Union Berlin gegen Maccabi Haifa hat die Uefa nun Ermittlungen gegen den Bundesligisten aufgenommen. Ein erster Täter wurde nun ermittelt.

 Israelische Fans sollen antisemitisch beleidigt worden sein.

Israelische Fans sollen antisemitisch beleidigt worden sein.

Foto: dpa/Matthias Koch

Nach den antisemitischen Vorfällen beim Conference-League-Spiel zwischen Union Berlin und Maccabi Haifa (3:0) am vergangenen Donnerstag hat die Uefa eine disziplinarische Untersuchung eingeleitet. Wie die Europäische Fußball-Union am Dienstag mitteilte, wurde ein Ethik- und Disziplinarinspektor ernannt, der die Geschehnisse im Berliner Olympiastadion untersuchen soll.

Wie die Berliner Polizei berichtete, waren Fans des israelischen Fußballmeisters während der Partie offenbar antisemitisch beleidigt worden. „Im gemischten Block wurden wir von Union-Fans bedroht, mit Bier beworfen“ und unter anderem „als 'scheiß Juden' beleidigt“, hieß es nach dem Spiel vom Forum der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Berlin-Potsdam bei Twitter: „Ein Union-Fan hat versucht, die Israel-Fahne einer unserer Zuschauerinnen anzuzünden, was glücklicherweise schnell durch Zivilpolizisten verhindert werden konnte.“ Union-Präsident Dirk Zingler hatte die Vorfälle als "beschämend und nicht tolerierbar" bezeichnet und die Betroffen um Entschuldigung gebeten.

Am Mittwoch wurde nun ein erster Täter ermittelt worden. Das teilte der Bundesligist mit. Gegen den Täter sei ein Ausschlussverfahren aus dem Verein eingeleitet worden.

„Wir haben daher alle uns zur Verfügung stehenden Maßnahmen eingeleitet, um diese Person aus unseren Reihen zu entfernen. Alle uns vorliegenden Informationen haben wir darüber hinaus an das ermittelnde Landeskriminalamt übermittelt“, wird Union-Präsident Zingler in der Mitteilung zitiert.

Der identifizierte Täter erhält zudem ein unbefristetes Hausverbot sowie ein Zutrittsverbot zu allen Veranstaltungen des Vereins. Union beantragt beim Deutschen Fußball Bund zudem ein bundesweites Stadionverbot. Der Staatsschutz des Berliner Landeskriminalamtes ermittelt gegen mehrere Personen, unter anderem wegen des Verdachts der Volksverhetzung.

(dör/SID)
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