Sieg im Play-off-Hinspiel bei Kuopio Union Berlin gewinnt als erster deutscher Klub in der Conference League

Helsinki · Bundesligist 1. FC Union Berlin hat einen riesigen Schritt in Richtung Gruppenphase der Conference League gemacht. Die Eisernen gewannen am Donnerstag das Playoff-Hinspiel im neuen Europapokal-Wettbewerb bei Kuopio PS.

 Feiern einen klaren Auswärtssieg: Die Spieler von Union Berlin.

Feiern einen klaren Auswärtssieg: Die Spieler von Union Berlin.

Foto: dpa/Matthias Koch

Vor der Kurve sprangen Max Kruse und Co. wie kleine Kinder auf und ab, auf der Tribüne feierten die rund 500 mitgereisten Fans ihre Spieler - und auch sich selbst. "Eisern Union!", schallte es immer wieder durch das Olympiastadion von Helsinki, das die Heimfans von Kuopion PS längst schon verlassen hatten. Union Berlin feierte dagegen eine große Europa-Party.

Beim ersten internationalen Auftritt seit 20 Jahren gab der Bundesligist eine ausgezeichnete Visitenkarte ab und kann weitere Europapokal-Nächte fest einplanen. Die Eisernen gewannen das Play-off-Hinspiel in der neuen Conference League beim finnischen Pokalsieger mit 4:0 (3:0). Der Einzug in die Gruppenphase dürfte im Rückspiel in einer Woche im Berliner Olympiastadion nur noch Formsache sein.

Die Tore für von Beginn an überlegende Unioner erzielten die Angreifer Taiwo Awoniyi (7. und 31.), Max Kruse (29.) und Andreas Voglsammer (90.+2). Vor allem Ex-Nationalspieler Kruse, der vor einem halben Jahr noch "keinen Bock" auf die Conference League gehabt hatte, glänzte mit seiner Spielfreude. Kruse, an allen drei Toren beteiligt, war nach dem Abgang von Mittelfeld-Chef Robert Andrich zu Bayer Leverkusen noch mehr in den Spielaufbau involviert.

"Es ist noch nicht zu Ende. Wir müssen es in Berlin zu Ende bringen", sagte der starke Awoniyi, der neben seinem Doppelpack auch eine Torvorlage zum Erfolg beisteuerte: "Es war ein gutes Spiel von mir, aber auch von der ganzen Mannschaft."

Rund 500 euphorisierte Union-Fans waren trotz des UEFA-Verbots von Gästefans mit in den hohen Norden gereist. Einige von ihnen zündeten im Block mehrmals Bengalos ab, außerdem wurde dort ein Banner mit der Aufschrift entrollt: "Can't Stop Fans - UEFA = Mafia".

Von einem "sehr speziellen Spiel" für den Klub hatte Trainer Urs Fischer im Vorfeld gesprochen, entsprechend schickte der Schweizer nahezu seine Top-Elf auf den Platz. Lediglich die beiden Neuzugängen Tymoteusz Puchacz und Levin Öztunali rückten im Vergleich zum Bundesligastart gegen Leverkusen (1:1) in die Startelf.

Vor allem die Hereinnahme des polnischen Linksverteidigers Puchacz zahlte sich früh aus: Nach seiner scharfen Flanke spitzelte Awoniyi den Ball über den gegnerischen Keeper Johannes Kreidl, früher beim Hamburger SV und dem 1. FC Nürnberg aktiv, ins Tor.

Union tat die Führung sichtlich gut, vor allem über die linke Seite wurden immer wieder gefährliche Angriffe initiiert. Puchacz, im Sommer für 3,5 Millionen Euro von Lech Posen nach Berlin gewechselt, war ein belebendes Element und hatte selbst das zweite Tor auf dem Fuß (16.). Das besorgte dann Kruse, nur zwei Minuten später erhöhte Awoniyi sogar auf 3:0. In der Schlussphase hatte Union Glück, als Henri Toivomäki die Latte traf (90.). Dann sorgte Voglsammer für den Endstand.

(dör/SID)
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