Fotos Uli Hoeneß: "Dieser Mann kann nicht Präsident bleiben" – Pressestimmen
Der zweite Prozesstag im Fall Uli Hoeneß hatte einige Überraschungen in petto. So stieg der Betrag, den Hoeneß hinterzogen haben soll, auf mittlerweile 27,2 Millionen Euro. Wir haben den Medienwald für Sie durchforstet.
Handelsblatt: "Und stündlich wächst die Steuerschuld. Immer neue Summen werden bekannt und kosten Uli Hoeneß weiter an Glaubwürdigkeit. Die Steuerfahnderin sagt aus, er habe zusätzliche Millionen und damit insgesamt 27,2 Millionen hinterzogen. Hoeneß schien den Tränen nah."
Spiegel Online: "27,2 Millionen Euro Steuerschuld: Hoeneß' Zahlenrätsel! Erst 3,5 Millionen Euro, dann 18,5 Millionen, jetzt 27,2 Millionen: Die Steuerschuld von Uli Hoeneß scheint täglich zu wachsen. Selbst die Verteidigung scheint überrascht zu sein."
FAZ: "Die Chefs von Adidas, Telekom und VW predigen in ihren Firmen Enthaltsamkeit, trinken aber selbst als Ehrengäste in der Allianz-Arena Champagner und glauben, der Applaus über das Triple mache alles vergessen."
Berliner Zeitung: "Nach Angaben einer leitenden Steuerfahnderin hat er nicht, wie von ihm behauptet, 18,5 Millionen Euro, sondern mindestens 23,7 Millionen Euro Steuern hinterzogen - ein erheblicher Schmutzfleck auf dem sauberen Tisch, den Hoeneß zu machen versprochen hatte."
Süddeutsche Zeitung: "Ein Korb voller Millionen! Ruhig, aber hart in der Sache berichtet eine Steuerfahnderin, wie zögerlich Uli Hoeneß die belastenden Daten herausrückte. Der Angeklagte hört mit rotem Kopf zu. Dass er mit einer Bewährungsstrafe davonkommt, wird immer unwahrscheinlicher."
Stuttgarter Zeitung: "Für den Schuldspruch ist es praktisch egal, ob am Ende eine Steuerschuld von 18, 23 oder 27 Millionen Euro errechnet wird. Interessant wird das für die Höhe der Steuernachzahlung. Die zahlt auch ein Uli Hoeneß nicht aus der Spielgeldkasse."
Nordwest-Zeitung: "Dieser Mann kann - bei allem Respekt vor den großen Verdiensten für den deutschen Fußball - nicht Präsident des Weltunternehmens Bayern München bleiben. Dass der um seine Rechtschaffenheit kämpfende Hoeneß den Schlusspfiff nicht hören will, macht ihn nicht glaubwürdiger."
Westfalen-Blatt: "Er sei kein Sozialschmarotzer, hatte Hoeneß am Montag verkündet, doch spätestens jetzt muss man fragen: Wenn nicht Hoeneß, wer dann?"
Sächsische Zeitung: "Jede Steuererklärung, die Hoeneß nach bestem Wissen und Gewissen ab 2001 ausgefüllt hat, war schlichtweg Verarsche."
Die Welt: "Wie Hoeneß' Steuerschuld über das Siebenfache wuchs. Uli Hoeneß kommt im Gerichtssaal in arge Bedrängnis: Nach einer Zeugenaussage wächst seine Steuerschuld in ungeahnte Höhen. Und das sind nicht die einzigen ungünstigen Fakten, die ans Licht kommen."
Bild: "Hoeneß vom Gericht ins Stadion! Es sind Zahlen zum Kopfschütteln. Noch zum Auftakt des Prozesses gegen Uli Hoeneß (62) am Montagmorgen war von einer Steuerschuld in Höhe von 3,5 Millionen Euro die Rede gewesen. Nach dem Geständnis des Bayern-Bosses, dem Fiskus weitere 15 Mio Euro vorenthalten zu haben, waren wir dann bei 18,5 Millionen Euro. Am Ende des zweiten Prozess-Tages heute ist nun klar: Es geht um 27,2 Millionen Euro – mindestens! Trotzdem: Hoeneß guckt sich Bayerns Champions-League-Spiel gegen Arsenal (20.45 Uhr im BILD.de-Liveticker) von der Tribüne aus an."
Kieler Nachrichten: "Mit welchen Millionenbeträgen muss der Präsident des FC Bayern jongliert haben, wenn die Fahnder diese Summen hinterzogener Steuern noch für untertrieben halten?"
Focus Online: "Hoeneß im Gerichtssaal: Kein Kampf, kein Mut, kein Wort! Fast schon stoisch lässt Uli Hoeneß den Prozess über sich ergehen. Hier mal ein Zucken, dort mal ein Trommeln, sonst nichts. Es ist, als wäre sein Kampfeswille erloschen."
Stern: "Zahlen und Lügen im Fall Hoeneß! 3,5 Millionen. 18,5 Millionen. 27,2 Millionen: Die Summe, die Hoeneß hinterzogen haben soll, schnellt an den ersten beiden Prozesstagen in die Höhe. Es sind Tage der Zahlen nach einem Jahr der Lügen."
Neue Osnabrücker Zeitung: "Uli Hoeneß, dieser strahlende Fußball-Weltmeister von 1974, der Architekt des Wirtschaftswunders FC Bayern, mit einem Bein im Knast? Das Gericht ist gut beraten, sich von der Aufregung außerhalb des Münchener Justizpalastes nicht anstecken zu lassen."
Der Tagesspiegel: "Uli Hoeneß – der 27-Millionen-Mann. Bayern-Manager Uli Hoeneß prellte den Staat nicht um 3,5 Millionen, auch nicht um 18,5 Millionen, sondern um schwindelerregende 27,2 Millionen Euro. Die Verkündung dieser Zahl war der Höhepunkt an einem bizarren Tag in einem Prozess, der mitunter Züge einer Farce annahm."
N-TV: "Steuerfahnderin durchblickt das Chaos! Der neuerliche Kracher im Hoeneß-Prozess kommt ganz nebenbei, am Ende schier endloser Zahlenreihen: 27,2 Millionen Euro könnte die Steuerschuld des Bayern-Präsidenten betragen. Sein Rechtsanwalt Feigen ärgert sich derweil über die Presse. Und von Richter Heindl kommt die Untertreibung des Tages."
Nürnberger Nachrichten: "Der FC Bayern München ist gerade in der laufenden Saison für gepflegtes Offensivspiel bekannt. Sein höchstes Führungsgremium aber, der Aufsichtsrat, mauert vor dem eigenen Strafraum, seit die Vorwürfe wegen Steuerbetrugs gegen seinen Vorsitzenden Uli Hoeneß bekanntwurden."
NRZ: "Und was fällt dem Aufsichtsrat des FC Bayern zu dieser Geschichte ein? Man will das Urteil des Gerichts abwarten, betonen die Herren von Adidas, Audi, VW oder der Telekom, die ihre eigenen Unternehmensregeln (Stichtwort: Compliance) verballhornen, statt Schaden vom Münchner Klub fernzuhalten. Das Runde muss ins Eckige, witzeln die Kabarettisten."
Münchener Abendzeitung: "Uli-Hoeneß-Millionen: Welche Rolle spielt der FC Bayern? Tag 2 im Prozess um Uli Hoeneß: Wie soll man mit den neuen Summen umgehen? Welche Rolle spielt der FC Bayern? Was hat der "Stern" mit dem Fall Hoeneß zu tun? Immer mehr Geld, immer mehr Fragen – jeder Prozesstag wirft für Richter und Staatsanwalt neue Schwierigkeiten auf."