Olympia-Fahrkarte ist das erklärte Ziel von Stielikes Auswahl U21-EM: Drei Anreize für deutsche Youngsters

Düsseldorf (rpo). Der Europameisterschaft der U21-Junioren kommt in diesem Jahr eine bisher nicht gekannte Bedeutung zu. Gerade für die Spieler der deutschen Auswahl geht es bei den Spielen (27. Mai bis 8. Juni) in Mainz, Mannheim, Oberhausen und Bochum um mehrere Ziele.

Der erste EM-Titel überhaupt, die Fahrkahrte zu den Olympischen Spielen nach Athen und ein Nachrückerplatz im EM-Kader von Rudi Völler dürften Anreiz genug für den deutschen Nachwuchs sein, Vollgas zu geben. "Diese EM ist etwas ganz Besonderes und Außerordentliches. Nicht nur, weil die besten drei Teams die Olympiatickets für Athen lösen werden", meinte DFB-Trainer Ulli Stielike vor der EM, die am Donnerstag mit den Spielen Serbien-Montenegro gegen Kroatien und Italien gegen Weißrussland startet und am 8. Juni mit dem Finale im Bochumer Ruhrstadion endet.

Für die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) beginnt die Jagd auf den ersten U21-Titel in der Verbandsgeschichte mit dem Spiel am Freitag in Mainz gegen die Schweiz (18.15 Uhr/live bei Sat. 1). Vorrangiges Ziel ist aber die erstmalige Qualifikation für die Olympischen Spiele seit Seoul 1988.

Starker Jahrgang

"Die Mannschaft ist stark genug, um sich diesen Traum zu erfüllen", sagte Stielike, und auch Teamchef Rudi Völler ist guter Dinge: "Das ist ein starker Jahrgang, in dem viele Jungs den Sprung in die Stammelf ihrer Vereine geschafft haben. Das war nicht immer so und zeigt: ein Wandel ist da, der Früchte tragen wird."

Ausgerechnet Völler gab der Mannschaft noch einen zusätzlichen Kick, indem er einen Platz für die "große" EM in Portugal (12. Juni bis 4. Juli) frei ließ und diesen an einen U21-Spieler vergeben wird. "Diese Idee kam von Rudi Völler, und ich bin sehr angetan von ihr. Das wird meine Spieler zusätzlich motivieren", erklärte Stielike.

Der Favorit des Teamchefs für die Besetzung des letzten EM-Platzes im A-Team ist Lukas Podolski. Der Kreis der potenziellen Nachrücker reduziere sich laut Völler auf "zwei, drei Spieler", aber Podolski habe "auch positionsbedingt die Nase vorn". Der Shootingstar von Absteiger 1. FC Köln, der einen Tag vor einer möglichen Halbfinalteilnahme seinen 19. Geburtstag feiert, will sich zunächst "voll auf die U21 konzentrieren".

U21-EM als beste Vorbereitung für Portugal

Völler, mit dem Podolski nach eigener Aussage noch keinen persönlichen Kontakt hatte, ist sich sicher, dass der Shootingstar bei "dieser ganz wichtigen EM" hervorragend vorbereitet wird - "vielleicht besser als in unseren Test-Länderspielen".

Erste Wahl nach Podolski ist Mittelfeldspieler Bastian Schweinsteiger (Bayern München), Außenseiterchancen besitzen die England-"Legionäre" Thomas Hitzlsperger (Aston Villa) und Robert Huth (FC Chelsea) sowie Kapitän Hanno Balitsch (Bayer Leverkusen). Völler muss sein endgültiges Aufgebot spätestens am 2. Juni benannt haben - am Tag der letzten Vorrundenbegegnung der "U21" in Mainz gegen Portugal. Das zweite Spiel bestreitet die DFB-Auswahl am Sonntag in Mannheim gegen Schweden (beide 18.15 Uhr/live in Sat.1).

"Die Portugiesen sind mein Gruppenfavorit. Sie haben die größte Möglichkeit, Abgänge zum A-Team zu kompensieren", sagte Stielike, der außerdem besonders Rekord-Europameister Italien (in Gruppe A mit Weißrussland, Serbien-Montenegro und Kroatien) auf der Rechnung hat. Der ehemalige Weltklasse-Mittelfeldspieler und -Libero musste selbst fünf Abgänge verkraften. Philipp Lahm, Andreas Hinkel und Kevin Kuranyi (alle VfB Stuttgart) wechselten zu Völler, Benjamin Lauth (1860 München) fällt wegen eines Mittelfußbruches aus, und Thomas Broich (Borussia Mönchengladbach) musste kurzfristig wegen einer Sehnenentzündung absagen.

Das deutsche Aufgebot:

Tor: 1 Tim Wiese (1. FC Kaiserslautern), 12 Timo Ochs (VfL Osnabrück), 22 Michael Rensing (Bayern München)

Abwehr: 4 Malik Fathi (Hertha BSC Berlin), 5 Maik Franz (VfL Wolfsburg), 3 Giuseppe Gemiti (FC Genua 93), 7 Andreas Görlitz (1860 München), 21 Robert Huth (FC Chelsea London), 17 Alexander Madlung (Hertha BSC Berlin), 16 Christoph Preuß (Eintracht Frankfurt), 2 Moritz Volz (FC Fulham)

Mittelfeld: 19 Mimoun Azaouagh (FSV Mainz 05), 8 Hanno Balitsch (Bayer Leverkusen), 15 Markus Feulner (1. FC Köln), 6 Thomas Hitzlsperger (Aston Villa), 18 Sascha Riether (SC Freiburg), 13 Bastian Schweinsteiger (Bayern München), 20 Christian Tiffert (VfB Stuttgart)

Angriff: 9 Benjamin Auer (FSV Mainz 05), 11 Mike Hanke (Schalke 04), 14 David Odonkor (Borussia Dortmund), 10 Lukas Podolski (1. FC Köln)

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