Pfad: "Bundesliga hat eine historische Chance" TV-Journalist als neuer Medien-Manager

Frankfurt/Main (rpo). Die Büroräume in der Otto-Fleck-Schneise in Frankfurt sind frisch bezogen, die Computer gerade aufgebaut - und Michael Pfad als Geschäftsführer Kommunikation der neuen Deutschen Fußball Liga (DFL) GmbH strotzt vor Tatendrang. "Die Bundesliga hat meiner Meinung nach eine historische Chance. Sie könnte bei entsprechender Umsetzung zu Top-Marken wie Coca-Cola oder Mercedes in diesem Land aufschließen", tönt der 37-Jährige.

Die DFL als gemeinsame Firma der 36 Erst- und Zweitligisten ist für das "operative Geschäft" der Bundesliga verantwortlich, nachdem der Deutsche Fußball-Bund (DFB) dem neugegründeten Ligaverband weitgehend die Hoheit über die Elite-Klassen überlassen hat. Der ehemalige TV-Journalist Pfad, der zuletzt bei TM3 als Sportchef amtierte, soll für die optimale Vermarktung in den Medien sorgen. Denn die Vereine kassieren den Großteil ihrer Einnahmen vom Fernsehen.

In diesem Bereich liegt auch die Hauptaufgabe für die kommenden Jahre. Um nach Ablauf des derzeitigen Fernseh-Vertrages mit der Kirch-Gruppe bis 2004 nicht von den großen Konzernen abhängig zu sein, soll Pfad Konzepte entwerfen und auch Ideen für einen eigenen Bundesliga-Kanal liefern. "Die Liga wird sich sicherlich in diesem Bereich im Verlaufe der nächsten Jahre anders positionieren, möchte das auch, und ich werde entsprechende Vorschläge miterarbeiten", sagt der Macher vieldeutig - aber zu laut will er noch nicht darüber sprechen. Noch stehen keine Verhandlungen an.

Zunächst einmal gilt es aber, Anderes zu stemmen. So soll die Verständigung innerhalb der beiden Spielklassen verbessert werden. "Natürlich müssen wir uns zusammenraufen. Und es wird davon abhängen, dass der einzelne Verein die Bereitschaft hat, für die Gemeinschaft und für die Liga etwas zu tun", sagt Pfad, der auch für die interne Kommunikation zuständig ist. Schlagzeilenreiche Auseinandersetzungen über Geld-Verteilung und TV-Verträge will er künftig vermeiden helfen. Wer nach außen für sich werben will, muss schließlich erst einmal seine Hausaufgaben machen.

In Sachen Außendarstellung sind der Fantasie derweil keine Grenzen gesetzt. "Die Bundesliga wird sich auf Spielwiesen tummeln, wo sie bisher nicht aktiv war", verspricht Pfad. Ein eigenes Print-Magazin ist dabei ebenso möglich wie eine selbstproduzierte Liga-TV-Sendung, die dann bei einem schon vorhandenen Kanal ausgestrahlt wird. Zudem soll die eigene Homepage (bundesliga.de) ausgebaut werden, und auch eine Liga-Hotline ist denkbar. Im Moment aber steht für Pfad erst einmal die Einrichtung des Büros und die Begrüßung seiner Mitarbeiter auf dem Programm.

(RPO Archiv)
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