Neffe von Uli Hoeneß Sebastian Hoeneß wird neuer Trainer in Hoffenheim

Sindheim · Die Trainersuche bei der TSG Hoffenheim ist beendet: Sebastian Hoeneß tritt die Nachfolge von Alfred Schreuder an - und bietet durchaus mehr als nur einen prominenten Namen.

 Sebastian Hoeneß.

Sebastian Hoeneß.

Foto: dpa/Uwe Anspach

Ein Hoeneß als Hoffnungsträger in Hoffenheim: Mit dem Spross einer der prominentesten deutschen Fußballerfamilien an der Seitenlinie geht die TSG in die neue Bundesliga-Saison. Am Montag präsentierten die Kraichgauer Sebastian Hoeneß als neuen Trainer, der Sohn des ehemaligen Hertha-Managers Dieter und Neffe von Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeneß erhält in Hoffenheim einen Vertrag bis 2023.

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Foto: dpa/Sven Hoppe

Der 38-Jährige hatte zuletzt die zweite Mannschaft von Rekordmeister Bayern München trainiert und überraschend zur Meisterschaft in der 3. Liga geführt. "Die Arbeit bei der TSG Hoffenheim ist eine große Herausforderung, auf die ich mich enorm freue. Die grundsätzliche Philosophie des Klubs ist identisch mit meiner Idee von Fußball - offensiv, mutig, flexibel und immer aktiv", sagte Hoeneß, der seinen bisherigen Co-Trainer David Krecidlo (36) mitbringt und die Arbeit in Hoffenheim mit dem Trainingsstart am 2. August aufnehmen wird.

Hoeneß tritt bei der TSG die Nachfolge des im Juni entlassenen Niederländers Alfred Schreuder an. Unter einem sechsköpfigen Interims-Trainerteam hatte Hoffenheim anschließend in der Bundesliga noch Platz sechs erreicht und damit den Einzug in die Europa League geschafft. Sportchef Alexander Rosen bezeichnete Hoeneß nun als "Wunschlösung", deren "Auffassung von Fußball hervorragend zur Philosophie und Strategie der TSG passt".

Der Wechsel von Hoeneß nach Hoffenheim hatte sich zuletzt immer stärker abgezeichnet. Die Lobeshymne von Bayern-Cheftrainer Hansi Flick am Sonntag klang schon nach Abschied. "Dass er sich Gedanken macht und sein Ziel die Bundesliga ist, das haben wir alle gewusst und auch erahnt. Das ist ganz natürlich", sagte Flick über Hoeneß: "Er ist noch ein junger Trainer, hat aber hier schon einige Fußspuren hinterlassen und sehr erfolgreich gearbeitet." Zuvor hatte bereits Flicks Assistent Hermann Gerland Hoeneß als "großes Trainer-Talent" gepriesen.

Lange hatte Florian Kohfeldt als Hoffenheimer Topkandidat gegolten, doch nach der erfolgreichen Relegation entschied dieser sich für einen Verbleib bei Werder Bremen. Schnell rückte dann Hoeneß, der bei den "kleinen" Bayern in der 3. Liga mit erfrischendem Offensivfußball für Furore sorgte, ins Blickfeld.

Um die Wirkung seines prominenten Nachnamens und damit verbundene Erwartungen ist sich Sebastian Hoeneß durchaus bewusst. "Ich weiß, dass der Nachname polarisiert, insbesondere in Verbindung mit Bayern München", sagte er im November der Süddeutschen Zeitung: "Ich weiß, dass der Druck bei mir erstmal größer ist als vielleicht bei anderen Trainern."

Hoeneß ist im Kraichgau ein alter Bekannter. In der Saison 2006/07 spielte er für die zweite Mannschaft der Hoffenheimer. Seine Sporen als Trainer verdiente Hoeneß, der seine Spielerkarriere schon im Alter von 28 Jahren beendet hatte, aber woanders.

Er hospitierte bei Pep Guardiola, Thomas Tuchel und Huub Stevens, arbeitete in der Jugend von RB Leipzig und coachte die U19 der Bayern - auch wenn Onkel Uli "nicht angetan" von der Idee war, wie Sebastian Hoeneß erzählte. Zur Saison 2019/20 übernahm er aber sogar die zweite Mannschaft der Münchner. Mit berauschendem Erfolg, der ihm nun die Tür zur Bundesliga öffnete. (Erstveröffentlichung am 27.07.2020)

(sid/old)
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