Hopp empört über Hasstiraden "Das sind Verbrechen"

Hoffenheim (RPO). Woche für Woche wird Dietmar Hopp in den Bundesliga-Stadien attackiert - mal sind es Gesänge, manchmal aber auch Transparente. Eines davon hat das Fass beim Mäzen der TSG Hoffenheim jetzt zum Überlaufen gebracht.

 Dietmar Hopp hat die Nase voll.

Dietmar Hopp hat die Nase voll.

Foto: ddp, ddp

"Die tollen Auftritte der Mannschaft werden getrübt durch Geschmacklosigkeiten, die nicht mehr hingenommen werden dürfen. Bei Aufrufen zu Mord ist das Maß voll. Das sind keine Dummejungenstreiche mehr, das sind Verbrechen", sagte der 68-Jährige im Interview mit dem kicker (Donnerstag-Ausgabe).

Hopp war auch am vergangenen Wochenende beim 4:1-Erfolg gegen Borussia Dortmund von Anhängern der Gäste massiv attackiert worden. Ein Mann hatte ein Transparent mit Hopps Konterfei und einem Fadenkreuz sowie der Aufschrift: "Hasta la vista Hopp" hochgehalten. Die Verantwortlichen des BVB hatten sich bereits öffentlich entschuldigt. Dennoch erstattete Hopp Anzeige gegen den BVB-Fan.

Die Ankündigung von DFB-Vizepräsident Rainer Koch, dass das Sportgericht ab sofort mit Platzsperren und Geldstrafen gegen Vereine vorgehen wird, deren Fans Hopp bedrohen, begrüßte der Unternehmer ausdrücklich.

Einen Rückzug aus dem Fußball-Geschäft wegen der anhaltenden Attacken schloss Hopp derweil kategorisch aus. "Nein. Genau das wollen die doch. Diese Region ist so begeistert und dankbar für den Bundesligafußball, dass man sich das nicht von einigen Gewaltbereiten nehmen lassen darf", sagte Hopp, der auch in Zukunft Auswärtsspiele der Hoffenheimer besuchen wird.

"Ich will mir die meisten Spiele ansehen. Aber ich werde es nicht ankündigen, wodurch irgendwelche Leute etwas planen können." Zuletzt hatte auch DFB-Präsident Theo Zwanziger Verständnis für die Anzeige von Hoffenheims Geldgeber gegen den Dortmunder Anhänger gezeigt.

"Es ist respektlos, wie hier mit einem Mann umgegangen wird, der sein Geld ehrlich verdient hat und zum Wohle eines kleinen Vereins investiert", sagte Zwanziger und ergänzte: "Es müssen Konsequenzen gezogen werden. Auf der strafrechtlichen Ebene begrüße ich die bereits gestellte Anzeige."

(sid)
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