Nach vier Siegen in Folge Hoffenheim will "noch mehr gewinnen"

Sinsheim · Die TSG Hoffenheim ist die Mannschaft der Stunde in der Fußball-Bundesliga. Gegen Aufsteiger SC Paderborn soll am Freitag der fünfte Pflichtspielsieg in Folge her.

Hoffenheims Andrej Kramaric bejubelt seinen Treffer gegen Hertha BSC.

Hoffenheims Andrej Kramaric bejubelt seinen Treffer gegen Hertha BSC.

Foto: AP/Michael Sohn

Die Ansage von Alfred Schreuder hörte sich an wie eine Drohung. "Wir sind nicht zufrieden und wollen noch viel mehr Spiele gewinnen", sagte der Trainer der TSG Hoffenheim vor dem Spiel am Freitag (20.30 Uhr/DAZN und Eurosport Player) gegen Aufsteiger SC Paderborn.

Mit dem Gewinnen kennen sich die Kraichgauer mittlerweile sehr gut aus. Drei Siege aus den zurückliegenden drei Partien der Fußball-Bundesliga brachte kein anderer Klub zustande - dazu kam am Dienstag der Erfolg im DFB-Pokal beim Drittligisten MSV Duisburg (2:0).

Dabei sah es zu Saisonbeginn noch ganz anders aus. Magere fünf Punkte hatte der Klub des Mehrheitseigners Dietmar Hopp in den ersten sechs Ligapartien gesammelt. Die Kritiker, die nach dem Abgang von Trainer Julian Nagelsmann zu RB Leipzig und dem Verkauf zahlreicher Leistungsträger für knapp 120 Millionen Euro den sportlichen Niedergang der TSG prophezeit hatten, schienen recht zu behalten.

Doch dann schaffte der von einigen Medien bereits angezählte Schreuder ausgerechnet in der Begegnung die Wende, die viele Beobachter als Anfang von seinem Ende prognostiziert hatten. Das 2:1 (0:0) am 7. Spieltag bei Rekordmeister Bayern München ließ den Knoten platzen. Von der Kritik am angeblich zu ruhigen Schreuder, der die schlecht zusammengestellte Mannschaft taktisch falsch aufstellt, ist seit Wochen nichts mehr zu hören.

"Ich bin froh darüber, dass der Verein immer Ruhe und Sicherheit ausgestrahlt hat. Das ist das Wichtigste", sagte Schreuder, der gegen Paderborn um den Einsatz des angeschlagenen Sebastian Rudy bangt, beim Blick zurück: "Nach dem Spiel gegen die Bayern haben die Jungs noch mehr Glauben an die Sachen bekommen, die wir machen." Für Mittelfeldspieler Dennis Geiger bestand ohnehin nie ein Zweifel an dem 46 Jahre alten Niederländer: "Die gute Arbeit zahlt sich nun aus."

Sollten die Hoffenheimer weiter gut arbeiten, könnte der November alles andere als trist werden. Nach dem Spiel gegen das Schlusslicht aus Paderborn, das zuletzt seinen ersten Ligasieg (2:0 gegen Fortuna Düsseldorf) feierte, werden die Aufgaben zumindest auf dem Papier kaum schwerer. Die TSG bekommt es mit dem 1. FC Köln, dem FSV Mainz 05 und Düsseldorf zu tun. Laut des derzeitigen Tabellenstands könnte es kaum ein leichteres Programm für die Kraichgauer geben.

Rosige Aussichten gibt es auch mit Blick auf die Finanzen. Am Mittwoch veröffentlichte die TSG neue Rekordzahlen. Der Klub erzielte im Geschäftsjahr 2018/19 einen Umsatz von 164 Millionen Euro und übertraf die bisherige Bestmarke aus dem Vorjahr noch einmal leicht. Der Gewinn lag bei mehr als 18 Millionen Euro, das entspricht dem zweithöchsten Wert der Vereinsgeschichte. Für die laufende Spielzeit erwartet die TSG aufgrund der Spielerverkäufe nochmals eine deutliche Steigerung.

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

Hoffenheim: Baumann - Akpoguma, Vogt, Hübner - Kaderabek, Geiger, Grillitsch, Rudy, Skov - Bebou, Kramaric. - Trainer: Schreuder

Paderborn: Zingerle - Dräger, Kilian, Schonlau, Collins - Sabiri, Vasiliadis - Pröger, Oliveira Souza, Holtmann - Zolinski. - Trainer: Baumgart

Schiedsrichter: Robert Schröder (Hannover)

(lt/sid)
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