Suchtgeständnis von Ex-Bundesligaprofi Timm Klose „Habe mit 13 angefangen, Alkohol zu trinken“

London · Der ehemalige Bundesliga-Profi Timm Klose hat frühere Suchtprobleme und psychische Schwierigkeiten eingestanden. In einem Video seines Klubs Norwich City spricht er über die dunkle Zeit.

 Timm Klose, hier im Duell gegen Chelseas Willian, hat er in einem Video seines Klubs Norwich City über psychische Probleme und Alkoholkonsum gesprochen.

Timm Klose, hier im Duell gegen Chelseas Willian, hat er in einem Video seines Klubs Norwich City über psychische Probleme und Alkoholkonsum gesprochen.

Foto: dpa/Alastair Grant

"Ich glaube, mit 13 habe ich angefangen zu trinken", berichtete Klose laut der „Bild am Sonntag“ in einem Video seines heutigen Klubs Norwich City über seine Zeit als Jugendlicher bei seinem Stammverein FC Basel: "Ich hatte keinen Plan , was ich mit meinem Leben machen wollte. Am Ende verfiel ich dem Alkohol."

In der Schule sei er oft betrunken gewesen und habe in Pausen geraucht. Letztlich wurden Klose, der von 2011 bis 2016 für den 1. FC Nürnberg und den VfL Wolfsburg 75 Bundesligaspiele bestritten hat, die Probleme in Basels U16-Team zu viel: "Eines Tages bin ich mit der Zigarette im Mund zu meinem Trainer gegangen und habe gesagt: 'Ich mache das hier nicht mehr.'"

Trotz des Abstands zur "Traumwelt" des Fußballs hätte erst eine schockierende Erfahrung eine positive Wende in seinem Leben bewirkt, erzählt der 31-Jährige: "Eines Nachts hatte ich fast eine Herzattacke. Ich landete auf einer Parkbank in der Nähe eines Sees. Ich weiß nicht, wo das war. Ich war ganz alleine und wusste: 'Jetzt muss ich endlich aufwachen.'"

Zwar war dem in Frankfurt geborenen Schweizer Nationalspieler später mit 23 Jahren der Sprung nach Nürnberg gelungen, doch bei den Franken machte Klose der öffentliche Druck zu schaffen. Der zurzeit wegen eines Kreuzbandrisses pausierende Abwehrspieler flüchtete sich in eine Parallelwelt: "Ich bin vom Training gekommen, habe von zwei Uhr nachmittags bis vier oder fünf Uhr morgens vor der Playstation gesessen, FIFA gespielt."

Für Hilfe hätte noch vor seinem Wechsel 2013 nach Wolfsburg ein Mentaltrainer gesorgt. "Es ist gut, mit einer neutralen Person zu sprechen", sagte Klose und betonte: "Ich denke positiv."

(sid/old)
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