Nach Thomas Hitzlspergers Coming-out NRW will Homosexuelle besser schützen

Düsseldorf · Die SPD fordert offenen Umgang mit dem Thema. Bischof Bohl lobt Hitzlsperger.

Das ist Thomas Hitzlsperger
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Foto: dpa, Marijan Murat

Die rot-grüne Landesregierung fördert Schulprojekte, die die gesellschaftliche Akzeptanz von Homosexualität unterstützen sollen. Darauf wies gestern Josefine Paul, Abgeordnete der Grünen im Düsseldorfer Landtag, hin. Kampagnen wie die Initiative "Schlau" ("Schwul-lesbisches Aufklärungsprojekt an Schulen") trügen dazu bei, dass junge Menschen in ihrer Identitätsentwicklung nicht das Gefühl haben müssten, mit ihrer Homosexualität alleine zu sein, sagte Paul.

In Baden-Württemberg will eine Initiative mit einer Unterschriftensammlung verhindern, dass Homosexualität künftig ausführlicher im Unterricht behandelt wird. Auslöser sind Pläne der grün-roten Landesregierung, die "Akzeptanz sexueller Vielfalt" als Ziel im Bildungsplan 2015 festzuschreiben. Die Petition wurde von bislang knapp 60.000 Bürgern unterzeichnet.

Der frühere Fußball-Nationalspieler Thomas Hitzlsperger hat sich in dieser Woche als erster deutscher Fußballprofi zu seiner Homosexualität bekannt und damit eine neue Debatte über die Akzeptanz von Homosexualität im Fußball ausgelöst. Gestern veröffentlichte er eine Videobotschaft im Internet zu seinem Coming-out.

Die SPD im Bundestag hat den Deutschen Fußball-Bund (DFB) jetzt davor gewarnt, nach dem Bekenntnis zur Tagesordnung überzugehen. "Ich fordere den DFB auf, die Spieler zu einem offenen Umgang mit dem Thema zu ermutigen und ihnen auch Rückendeckung zu geben", sagte die SPD-Sportpolitikerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler. Es sei "längst überfällig, dass sich auch ein aktiver Profi outet", erklärte die SPD-Politikerin. Jochen Bohl, Bischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, würdigte den Schritt des ehemaligen Fußballprofis als mutig. Hitzlsperger gebühre ein Kompliment.

(RP)
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