Fachmagazin erntet Kritik "Kicker" berichtet nur online über Hitzlsperger

Düsseldorf · Die Redaktionsleitung des Fachmagazins "Kicker" hat sich entschieden, nicht über das Coming-out des ehemaligen Fußball-Nationalspielers Thomas Hitzlsperger zu berichten und begründet dies in einem knappen Kommentar. Für die Online-Berichterstattung gilt das nicht. Dafür hagelt es auf Twitter Kritik.

Reaktionen auf die "Kicker"-Berichterstattung
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Foto: ap, Joerg Sarbach

"Hitzlsperger: Eilmeldung! "Eilig? Wichtig? Ist etwas passiert? Öffentliche Reaktionen folgten schnell. Respekt wurde gezollt, der Mut gelobt. Das war zu erwarten. (...) In einem weltoffenen Deutschland aber sind weder Sexualität noch Religion eines Sportlers zu thematisieren — und schon gar keine Eilmeldung wert. Auf den nächsten Seiten werden Sie die Meldung deshalb nicht finden. Es gibt so viel Interessanteres und Wichtigeres zu berichten. Auch im Fußball", so kommentierte das Magazin das Coming-out Hitzlspergers und hob sich so komplett vom Rest der Medienwelt ab.

Für "Kicker Online" gilt diese Strategie jedoch nicht. Das Portal berichtet umfangreich über den Fall, auch mit Klickstrecken zu Reaktionen und der Karriere des Ex-Fußballers. Das ruft Kritiker auf den Plan. Bei Twitter finden viele User diese Haltung nicht konsequent. Doch es gibt auch Zuspruch.

(can)
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