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Leverkusen: Daum rechnet nach wie vor mit Emerson Stellungnahme des Brasilianers wird zu Wochenbeginn erwartet

Mainz/München (sid). Bayer Leverkusens Trainer Christoph Daum setzt im Kampf um die deutsche Fußball-Meisterschaft weiter auf seinen brasilianischen Star Emerson, drängt aber auf eine schnelle Entscheidung. "Ich gehe davon aus, dass Emerson bis Ende der Saison bei uns spielt. Er hat mit uns einen rechtsgültigen Vertrag für die nächsten zwei Jahre. Das wurde sowohl vom DFB als auch von der FIFA bestätigt", erklärte der Bayer-Coach am Samstagabend im ZDF-Sportstudio. Einen Tag später forderte Daum beim Hallenpokal-Finale in München: "Er soll so schnell wie möglich Klarheit schaffen, damit wir endlich wissen, wo wir dran sind."

Der 23-jährige Emerson, der von mehreren europäischen Klubs umworben wird und beim italienischen Erstligisten AS Rom bereits einen Fünfjahresvertrag unterschrieben hat, wird nach seinem Heimaturlaub am Montag in Leverkusen zurückerwartet und soll am Donnerstag mit ins Trainingslager in die Türkei reisen. Zu Wochenbeginn erwarten die Bayer-Verantwortlichen eine Stellungnahme ihres Superstars.

Daum kritisierte im Zusammenhang mit dem Emerson-Poker vor allem das Geschäftgebaren im Profigeschäft: "Das Ganze beruht auf einem nicht nachvollziehbaren Manager-Verhalten. Bei den Summen, die derzeit aus Italien geboten werden, kann kein deutscher Verein mithalten." Daum fände es zudem problematisch, wenn Emerson bei Leverkusen so viel Geld verdienen würde: "Das ist ein gruppendynamischer Prozess. Solange er eine überdurchschnittliche Leistung bringt, wird keiner was sagen, wenn nicht, gibt es hausgemachte Probleme. Und die Medien würden uns vorrechnen, was er pro Sekunde kostet ..."

Der Leverkusener Trainer baut aber darauf, dass bei Emerson noch sportliche Werte zählen: "Der Verein ist auf sportliche Maximierung ausgerichtet, nicht auf Gewinnmaximierung. Wir wollen deutscher Meister werden. Denn was zeigt ein Spieler nach seiner Karriere seinen Kindern und Enkeln, das Bild mit der Meisterschale oder sein Sparbuch?"

Im Trainingslager des deutschen Vizemeisters vergangene Woche in Rom war spekuliert worden, dass Emerson noch in der Winterpause seine Zelte in Leverkusen abbricht und Ende Januar zum AS Rom wechselt. Emersons ursprünglicher Vertrag bei den Rheinländern läuft bis zum Saisonende. Leverkusen hatte zudem schon die Option auf eine Vertragsverlängerung mit dem stellvertretenden Kapitän des viermaligen Weltmeisters Brasilien bis 2002 eingelöst.

Der AS Rom versucht zudem, um die Ablösesumme herumzukommen. Bayer hatte mit den vorherigen Interessenten AC Mailand und AC Parma eine Vereinbarung getroffen, nach der im Falle eines Wechsels der jeweilige Klub 55 Millionen Mark Ablöse an Bayer überweist. Die Römer wollen dagegen bei einem Wechsel im Sommer keine Ablöse bezahlen, da nach italienischem Recht einseitige Options-Verträge ungültig sind.

Selbst wenn Leverkusen in dieser Angelegenheit den Weltverband Fifa einschalten würde, wäre eine Entscheidung völlig offen. Bei einem Wechsel Emersons in der Winterpause wäre die Situation dagegen unstrittig, Rom müsste für den 23-Jährigen auf alle Fälle zahlen.

(RPO Archiv)
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