Ribbeck wehrt sich gegen Pauschalurteile: "Stehe nicht allein"

Berlin (dpa). DFB-Teamchef Erich Ribbeck wehrt sich gegen neue negative Pauschalurteile über den Zustand der deutschen Nationalmannschaft. "Wenn Markus Babbel sagt, seit fünf Jahre habe es kein gutes Länderspiel mehr gegeben, da muss doch das Dortmunder Publikum bei unserem 4:0 gegen Nordirland blind gewesen sein, als es die La-Ola-Welle gemacht hat", meinte der 62-Jährige. Er könne durchaus einige begeisternde Spiele aufzählen, die entgegen der Spieler-Darstellungen seit der letzten EM absolviert wurden, ergänzte Ribbeck: "Mit diesen Pauschal-Urteilen sollte man vorsichtig sein."

Die internen Spannungen mit der "Maulwurf"-Affäre nach dem Holland-Spiel sowie der verschärften Kritik nach der Kroatien-Partie von Jens Jeremies und weiteren Bayern-Spielern betrachtet Ribbeck neun Wochen vor EM-Beginn weder als Gefahr noch als Ausdruck einer Vertrauenskrise. "Ich habe noch nie erlebt, dass sich Spieler nicht vor einen Mitspieler stellen", kommentierte der Teamchef die Solidaritätserklärungen der Münchner für ihren Kollegen Jens Jeremies, den Ribbeck auf Grund der Kritik über das DFB-Team ("jämmerlich") für das nächste Testspiel am 26. April gegen die Schweiz suspendiert hat.

Ribbeck blieb auch nach dem von DFB-Präsident Egidius Braun abgewendeten Rücktritt von Jens Jeremies aus der Nationalelf dabei: "Die Gruppe ist absolut intakt." Außerdem verwies er auf Mitstreiter und Fürsprecher: "Es ist ja nicht so, dass ich isoliert da sitze und Daumen drehe. Ich habe viele Rückmeldungen und spreche mit kompetenten Trainern. Und ich stehe nicht allein da."

(RPO Archiv)
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