DFB-Hallenpokal: Fünf Turniere in zwölf Tagen Start am 5. Januar in Oberhausen

Neuss (sid). Der Weihnachtsurlaub ist vorbei, vor dem Flug ins Trainingslager unter südlicher Sonne leisten die Bundesliga-Profis noch schnell Kurzarbeit unterm Hallendach. Der Hallen-Pokal 2000 des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), der am Mittwoch (18.00 Uhr/live im DSF) in der Oberhausener Arena beginnt, ist so kurz wie nie zuvor. In nur zwölf Tagen wird in fünf Turnieren der "Meister des Budenzaubers" ermittelt. Nach 80 Spielen über insgesamt 1.650 Netto-Minuten ist der kurze Hallen-Spaß schon wieder vorbei. Die Terminhatz auf Grund der aufgestockten Champions League und der Euro 2000 läßt nicht mehr Zeit für den spektakulären "Indoor-Kick".

"Der noch engere Terminkalender machte eine Reduzierung erforderlich", erklärt DFB-Vizepräsident Gerhard Mayer-Vorfelder, hofft aber dennoch auf "eine attraktive Überbrückung der Winterpause. Die Tuchfühlung mit den Spielern ist der besondere Reiz." Diesmal jedoch nur für kurze Zeit: Stand der Masters-Sieger vor drei Jahren erst nach 16 Turnieren und 23 Tagen fest, ist die Auflage dieses Mal schon Mitte Januar beendet. Die Stars indes nehmen's wohl eher mit Erleichterung zur Kenntnis, dass sie maximal bei zwei Hallen-Turnieren antreten müssen.

Die Finalisten aus den Qualifikationsturnieren in Oberhausen (5./6. Januar), Riesa (7./8. Januar), Stuttgart (9./10. Januar) und Berlin (11./12. Januar) erreichen das Endturnier am 15./16. Januar in der Münchner Olympiahalle. Der deutsche Meister Bayern München, DFB-Pokalsieger Werder Bremen, Gastgeber 1860 München und Titelverteidiger Borussia Dortmund sind für das Zwölfer-Feld der Final-Veranstaltung bereits gesetzt.

Während Bayern-Trainer Ottmar Hitzfeld das Hallen-Spektakel für "völlig überflüssig" hält und zahlreiche Stars das Autogrammschreiben an der Bande vorziehen, macht sich Rudi Assauer zum Fürsprecher des Budenzaubers. "Ich würde mich als Spieler darauf freuen", sagt der Manager von Schalke 04, dessen Klub in Oberhausen an den Start geht. "Wer gerne Fußball spielt, spielt auch gerne in der Halle", glaubt der Ex-Profi und fügt - wieder ganz Klub-Manager - an: "Außerdem gibt es eine gute Mark zu verdienen."

Rund 5,5 Millionen Mark sind im Preisgeld-Topf für die 36 Profivereine. Maximal 400.000 Mark kann ein Bundesligist kassieren, wenn er den Pokal gewinnt: 100.000 Mark Startgeld beim Qualifikationsturnier, die doppelte Summe als Antrittsprämie im Finale, für den Sieg in der Qualifikation 40.000 Mark und beim Finalturnier im Erfolgsfall noch einmal 60.000 Mark. Der Terminenge zum Opfer fielen allerdings erstmals die Amateurklubs, die noch im Vorjahr für regionale Farbtupfer gesorgt hatten.

Damit die Arenen wieder wie 1999 zu über 90 Prozent ausgelastet sind, sollen vor allem die Vereine aus der Nachbarschaft die Zuschauer locken. Schalke, Leverkusen und Köln in Oberhausen sowie Frankfurt, Ulm und Karlsruhe in Stuttgart. Und natürlich die Lokalderbys: Hertha gegen Tennis Borussia in Berlin, VfB gegen die Kickers in Stuttgart.

Die Fans, die das Spektakel unterm Hallendach ganz offensichtlich lieben, sind auch das Hauptargument für eine Fortsetzung der seit 1987 ausgetragenen Serie. "So lange die Hallen ausverkauft sind, so lange hat der Hallenfußball eine Zukunft", sagt Assauer den Kritikern, die schon seit Jahren ein Ende prophezeien. "Die Fans wollen die Spieler hautnah erleben und viele Tore sehen. In der Halle kriegen sie das geboten."

Über die Zukunft des "Indoor-Kicks", der zum zweiten Mal von den Klubs selbst über "Die Fußball Bundesliga (DBL) Marketing GmbH" veranstaltet wird, fällt nach Abschluss der Runde 2000 eine Entscheidung. "Wir werden uns zusammensetzen und analysieren", sagt DFB-Pressesprecher Michael Novak: "Aber die generelle Einstellung der Klubs ist klar: Die Hallenrunde soll beibehalten werden" - als Kurzarbeit zwischen Weihnachtsurlaub und Trainingslager.

Alle Turniere auf einen Blick

(RPO Archiv)
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