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Stadionverbote für Frauen Fifa-Delegation drängt Iran zur Aufhebung

Mailand · Die Fifa hat den Iran bei einem Treffen mit Vertretern des Verbands erneut zu einer Aufhebung des seit 40 Jahren geltenden Stadionverbots für Frauen aufgefordert. Eine Aktivistin hatte sich aus Protest selbst angezündet und war an ihren Verletzungen verstorben.

 Frauen mit Flaggen des Iran.

Frauen mit Flaggen des Iran.

Foto: AP/Vahid Salemi

Die Initiative des Fußball-Weltverbandes Fifa im Bezug auf Stadionverbote für Frauen im Iran zeigt offenbar tatsächlich Wirkung. Wie Fifa-Präsident Gianni Infantino am Sonntag bestätigte, hatten Vertreter des iranischen Verbandes FFIRI bei einem Treffen mit Fifa-Delegierten am Freitag erneut versichert, dass Frauen die Partie zwischen Iran und Kambodscha am 10. Oktober im Stadion verfolgen dürfen.

Nach den Gesprächen in Teheran hätten sich die Vertreter der Fifa deshalb im Stadion einen Überblick von den Vorbereitungen verschafft. Unter anderem seien dabei die Eingänge sowie Tribünen für Frauen inspiziert worden.

"Frauen müssen zugelassen werden. Wir müssen das durchsetzen, respektvoll aber mit Nachdruck", sagte Infantino, der die Iraner nach eigenen Angaben in der jüngsten Vergangenheit mehrfach wegen dieses Themas kontaktiert hat: "Es ist wichtig, hier die nächste Stufe zu erreichen."

Die Fifa fordert die Aufhebung des seit knapp 40 Jahren geltenden Verbots, das Frauen nach Lesart der erzkonservativen Geistlichen vor dem Anblick halbnackter Männer und einem vulgären Umfeld bewahren soll. Die Diskriminierung von Frauen ist laut der Statuten des Weltverbandes verboten. Dem Iran droht als Sanktion der Ausschluss der Nationalmannschaft von allen Wettbewerben.

Das Sportministerium hatte zuletzt angekündigt, dass Frauen zukünftig zumindest die Länderspiele besuchen dürfen. Deshalb werden im Teheraner Asadi-Stadion separate Eingänge, eine eigene Tribüne und Toiletten für Frauen eingerichtet.

Vor zwei Wochen hatte sich eine 29-jährige Frau aus Protest gegen das Verbot selbst angezündet und war danach an ihren Verletzungen gestorben. Damit hatte sie eine Protestwelle im Iran ausgelöst. Sie hatte versucht, als Mann verkleidet, ins Stadion von Teheran zu gelangen und war zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt worden.

(eh/sid)
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