Spielabbruch nach Platzsturm Skandal im Melbourne-Derby – Torhüter bekommt Eimer gegen Kopf

Melbourne · Unfassbare Szenen beim Melbourne-Derby in der australischen Liga. Fans stürmten das Spielfeld und warfen einem Torhüter einen Eimer ins Gesicht.

 Ein Ball landet im Netz – Symbolbild.

Ein Ball landet im Netz – Symbolbild.

Foto: imago sportfotodienst

Ein Skandalspiel erschüttert die australische Fußball-Liga. Das Derby zwischen Melbourne City und Melbourne Victory musste am Samstag in der 21. Minute beim Stand von 1:0 für die Hausherren abgebrochen werden. Fans stürmten den Platz – und dabei ereignete sich eine schier unfassbare Szene. Der City-Keeper Tom Glover bekam einen Eimer an den Kopf geworfen. Auch der Schiedsrichter der Partie wurde getroffen. Glover zog sich bei dem Treffer im Gesicht eine Verletzung zu, weshalb der Schiedsrichter die Partie nicht mehr einpfeifen wollte.

Vorausgegangen war wohl, dass Glover eine pyrotechnisches Erzeugnis wieder zurück auf die Tribüne warf. Daraufhin stürmten die Ultras das Feld – und warfen auch mit Gegenständen. Darunter der Eimer, der am Spielfeld bereitstand, um Pyrotechnik zu ersticken. Der Eimer war mit Sand gefüllt.

Der australische Fußball-Verband Football Australia kündigte nach den „schockierenden“ Szenen eine Untersuchung und harte Sanktionen an. „Ein solches Verhalten hat im australischen Fußball keinen Platz“, hieß es in der Verbandsmitteilung weiter. Der Abbruch erfolgte, „um die Integrität des Spiels zu schützen“.

Von Beginn des Spiels an herrschte eine angespannte Atmosphäre, da beide Fangruppen planten, die Begegnung nach 20 Minuten als Teil eines Protests gegen die Australian Professional Leagues zu verlassen. Sie wollten damit gegen die Entscheidung der Liga protestieren, die Finals der A-League der Männer und Frauen bis Ende 2025 nach Sydney zu verkaufen. Bei der am Sonntag zu Ende gehenden WM in Katar hatte die australische Auswahl überraschend das Achtelfinale erreicht.

(dör)
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