Vereinsärzte: Alle Vereine nutzen dopingnahe Mittel Spanien: Kreatin-Einnahme gehört zum Alltag

Barcelona (rpo). Wie Vereinsärzte spanischer Proficlubs freimütig einräumen, ist die Einnahme des dopingverdächtigen Stimulanzmittels Kreatin bei den Clubs der iberischen Halbinsel offenbar Usus. Auch Weltfußballer Zinedine Zidane hatte am Montag in einem Dopingprozess aufschlussreich über die Gebräuche im Profifußball berichtet.

<P>Barcelona (rpo). Wie Vereinsärzte spanischer Proficlubs freimütig einräumen, ist die Einnahme des dopingverdächtigen Stimulanzmittels Kreatin bei den Clubs der iberischen Halbinsel offenbar Usus. Auch Weltfußballer Zinedine Zidane hatte am Montag in einem Dopingprozess aufschlussreich über die Gebräuche im Profifußball berichtet.

Joan Carles Gonzales, der Vereinsarzt des Erstligisten Espanyol Barcelona, sagte, dass durchgängig alle Klubs auf dieses leistungsfördernde Präparat zurückgreifen würden. Auch sein Kollege Jordi Ardevol vom FC Barcelona erklärte, dass alle "Barca"-Profis dieses Mittel einnehmen würden, wenn auch nicht permanent. Kreatin steht nicht auf der Verbotsliste des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), ist aber unter anderem in Frankreich verboten.

Am Montag hatte Welt-Fußballer des Jahres Zinedine Zidane von Real Madrid im Rahmen des Doping-Prozesses gegen Italiens Rekordmeister Juventus Turin zugegeben, über einen längeren Zeitraum Kreatin eingenommen zu haben, allerdings nur während seiner Zeit in Italien. In Spanien, so versicherte der Franzose, habe er niemals diese Substanz zu sich genommen.

Deutschlands führender Dopingfahnder, Professor Dr. Wilhelm Schänzer, hatte sich dafür eingesetzt, Kreatin auf die Verbotsliste des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) zu bringen. "Für mich erfüllen die im Hochleistungssport gebräuchlichen Kreatin-Dosierungen den Tatbestand des Dopings", sagte der Leiter des Instituts für Biochemie der Deutschen Sporthochschule in Köln.

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