Real setzt auf Casillas, ManU auf Historie Showdown im Bernabeu

Hamburg (dpa). Vor dem Showdown gegen Rekord-Europacupsieger Real Madrid im Viertelfinale der Champions League bemüht Titelverteidiger Manchester United die Historie. "Wir haben Real 1968 auf dem Weg zum Cup-Erfolg im Halbfinale ausgeschaltet und daher gute Erinnerungen an den Gegner. Wir freuen uns auf das Match", sagte der zum Offiziellen- Stab des vorjährigen Triple-Gewinners gehörende Kenneth Merrett vor der Partie am Dienstag (20.45 Uhr) im ausverkauften Bernabeu-Stadion. Die "Königlichen" setzen dagegen auf die Zukunft, die vom 18-jährigen Torhüter Iker Casillas verkörpert wird. "Manchester ist nicht unbesiegbar. Wir werden ein Wörtchen mitzureden haben", meinte der neue Star des Teams, der Bodo Illgner auf die harte Ersatzbank verdrängt hat.

Dennoch spricht vieles für ManU. Der englische Meister eilte in den vergangenen Wochen von Erfolg zu Erfolg und kann nach dem 7:1- Schützenfest am Samstag gegen West Ham United bereits den Sekt für die Titelverteidigung in der Premier League kaltstellen. "Meine Spieler sind bereit für das Crescendo am Ende der Saison", freute sich Trainer Alex Ferguson, der anders als viele Kollegen zu der Erkenntnis gekommen ist: "Die Vereins-WM Anfang des Jahres hat uns gut getan. Ich sehe keine Zeichen von Müdigkeit."

Gegen Real kann Ferguson seine stärkste Formation aufbieten, nachdem sich Ryan Giggs nach seiner am vergangenen Mittwoch im Länderspiel mit Wales erlittenen Oberschenkelverletzung wieder fit gemeldet hat. Das Sturmduo werden Andy Cole und Dwight Yorke bilden, die am Wochenende im Verbund mit dem dreifachen Torschützen Paul Scholes West Hams Torhüter Craig Forrest in Erstaunen versetzt hatten: "Der Angriff von ManU ist unglaublich. Da kommt nicht einmal der Sturm der brasilianischen Nationalmannschaft mit."

Dass einer schlechten Generalprobe eine gelungene Premiere folgen möge, hoffen die Madrilenen. Real bot beim 1:1 in San Sebastian die schlechteste Saisonleistung und konnte sich beim überragend haltenden Casillas für den einen Punkt bedanken. "Wir sind derzeit nicht in Topform", bestätigte Verteidiger Aitor Karanka den schwachen Eindruck, "aber wir sind eine der besten Mannschaften der Welt. Real Madrid hat vor nichts Angst."

Trainer Vicente del Bosque muss auf die verletzten Stürmer Fernando Morientes und Abwehrchef Fernando Hierro sowie den gesperrten Guti verzichten. Dafür steht einem Einsatz der zuletzt angeschlagenen Steve McManaman und Roberto Carlos nichts im Wege. Vereinsboss Fernando Sanz verbreitete trotz der zuletzt wenig überzeugenden Auftritte Optimismus: "Wir haben eine gute Chance, Manchester zu schlagen. Unser Ziel ist ein Finale Real gegen Barca."

(RPO Archiv)
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