UCK-Jacke umgehängt Schweizer Verband lobt Verhalten von Shaqiri nach politischer Provokation

Genf · Ein Zuschauer hatte dem Schweizer Profi Xherdan Shaqiri nach dem Spiel eine Jacke einer paramilitärischen Gruppe aus dem Kosovo-Krieg umgehängt. Der Profi reagierte vorbildlich.

 Xherdan Shaqiri reagierte auf dem Platz genauso souverän wie später bei einem Interview.

Xherdan Shaqiri reagierte auf dem Platz genauso souverän wie später bei einem Interview.

Foto: AFP/FABRICE COFFRINI

Der frühere Bundesliga-Spieler Xherdan Shaqiri ist vom Schweizer Fußball-Verband für sein besonnenes Verhalten beim Versuch einer politischen Provokation durch einen Zuschauer gelobt worden. „Xherdan Shaqiri hat vorbildlich reagiert, ist ruhig geblieben und ist nicht darauf eingegangen“, schrieb der SFV am Sonntag im Kurznachrichtendienst Twitter.

Nach dem 2:0 in der WM-Qualifikation am Samstag in Genf gegen Nordirland hatte ein Zuschauer dem ehemaligen Profi des FC Bayern München während eines Fernseh-Interviews eine Jacke übergelegt, auf der ein Logo mit den Buchstaben „UCK“ zu erkennen war. Die UCK war in den 1990er Jahren eine paramilitärische Organisation, die für die Unabhängigkeit des Kosovo kämpfte.

Der am Sonntag 30 Jahre alt gewordene Shaqiri hat kosovarische Wurzeln. Bei der Aktion reagierte er gelassen: Nachdem er kurz auf das Logo geschaut hatte, streifte er die Jacke mit einem Lächeln ab und stopfte sie sich zusammengerollt unter den Arm. „Es ist inakzeptabel, dass Personen Fußballstadien, und diesem Fall das Interview eines Spielers nach einem Spiel, für politische Propaganda missbrauchen wollen“, kritisierte der Verband die Aktion des Fans, der nach SFV-Angaben von der Polizei vernommen und dem Stadionverbot erteilt wurde.

(dör/dpa)
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