Kuwaitis trennen sich von Deutschem Schotten warten auf Vogts' Unterschrift

Glasgow/Riad (rpo). Die Unterschrift von Berti Vogts beim schottischen Fußball-Verband scheint nur noch eine Formsache zu sein. Der kuwaitische Fußball-Verband (KFA) trennte sich mit sofortiger Wirkung vom Ex-Bundestrainer und machte damit seinen Weg nach Schottland frei.

Dies erklärte der schottische Verband (SFA) auf einer Pressekonferenz am Montag. Zuvor hatte der britische TV- Sender BBC verbreitet, dass Vogts bereits als Nachfolger für den im Oktober letzten Jahres zurückgetretenen Craig Brown verpflichtet worden wäre.

Die sportliche Misere beim Golf-Cup in Saudi-Arabien, vor allem aber Vogts seit Tagen öffentlich geführter Flirt mit den "Bravehearts", veranlassten die Kuwaitis dazu, einen sofortigen Schlussstrich unter die nur vier Monate währende Zusammenarbeit zu ziehen.

KFA-Präsident Sheikh Ahmad Al-Fahad Al-Sabbah erklärte in Riad, Vogts habe darum gebeten, nach dem Golf-Cup von seinen Aufgaben entbunden zu werden. Kurz zuvor hatte der schottische Fußball-Verband (SFA) auf einer Pressekonferenz in Schottland öffentlich erklärt, dass man den 55-Jährigen lieber heute als morgen unter Vertrag nehmen wolle. "Die Verhandlungen sind sehr weit fortgeschritten, und ich bin sehr zuversichtlich, dass wir ihn bald nach Schottland bringen werden", sagte SFA-Geschäftsführer David Taylor. Vermutlich wird Vogts bereits bei der Auslosung zur EM- Qualifikation in Porto das Jacket des schottischen Verbandes tragen.

Auf der Trainerbank der beim Golf-Cup noch sieglosen Kuwaitis soll gegen Bahrain bereits ein Anderer sitzen. In Kuwait war die Enttäuschung über die unerwartete 1:3-Pleite gegen den Oman groß, und sie wurde einhellig mit dem Wirbel um die Person Vogts begründet. Informationsminister Sheikh Ahmed Al-Yousef warf dem ehemaligen DFB- Coach taktisches Fehlverhalten in der Partie vor und befand, er sei in Gedanken bereits in Schottland: "Er hat ja schon einen Vertrag mit der schottischen Nationalmannschaft in der Tasche."

Der SFA strebt mit Vogts, der den nach verpasster WM-Qualifikation zurückgetretenen Craig Brown ablöst, eine langfristige Zusammenarbeit an. Vogts habe darum gebeten, die "Bravehearts" über die EM 2004 hinaus auch zur WM 2006 nach Deutschland zu führen, sagte Taylor. "Er ist ein Weltklassetrainer", urteilte der SFA-Funktionär über den 96-maligen deutschen Nationalspieler und Weltmeister von 1974, der die deutsche Mannschaft als Trainer zum EM-Titel 1996 in England geführt hatte: "Ich bin sicher, dass er mit einem Fachwissen, seiner Erfahrung und seinen Ideen den schottischen Fußball in neue Dimensionen führen kann."

(RPO Archiv)
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