Polizei ermittelt Mutmaßliche Salafisten in Stadion-Security bei Paderborn und Bremen

Düsseldorf · Beim Bundesliga-Aufsteiger SC Paderborn waren zwei Sicherheitskräfte mit Kontakten zu Gefährdern tätig. Auch bei Werder Bremen hat das Brüder-Paar laut eines WDR-Berichts gearbeitet. Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen.

 Zwei Polizisten (Symbolbild).

Zwei Polizisten (Symbolbild).

Foto: dpa/Silas Stein

Bei Fußball-Bundesligist SC Paderborn haben in der Vergangenheit zwei Sicherheitskräfte mit Kontakten zu gewaltbereiten Islamisten gearbeitet. Die tschetschenischen Brüder waren nach WDR-Recherchen bis "vor kurzem" für eine Paderborner Sicherheitsfirma im Stadion der Ostwestfalen tätig. Auch im Stadion von Werder Bremen sind sie im Einsatz gewesen.

Der Pressesprecher des Aufsteigers, Matthias Hack, bestätigte die Angelegenheit am Vormittag unserer Redaktion: „Wir haben vor einigen Wochen Kenntnis davon bekommen, haben das umgehend geprüft, festgestellt, dass die beiden betroffenen Mitarbeiter der externen Sicherheitsfirma dort seit einiger Zeit nicht mehr beschäftigt sind und das an die Polizei weitergegeben. Die kümmert sich jetzt um den weiteren Verlauf.“ Auch der Staatsschutz Bielefeld sei informiert, heißt es dem Bericht zufolge.

Werder Bremens Kommunikationschef Michael Rudolph bestätigte, dass die beiden Ordnungskräfte nach Überprüfung der „üblichen Informationen über durchgeführte Sicherheits-Checks“ bei vier Spielen in Bremen im Einsatz gewesen sind. „Der SV Werder hatte sämtliche, gesetzlich möglichen Überprüfungen ausgeschöpft“, erklärte Rudolph. Danach haben die Hanseaten neben der Polizei auch „den DFB informiert“. „Die beiden Männer sind nach unseren Informationen nicht mehr bei dem Sicherheitsdienst tätig“, betonte Rudolph.

Die Brüder hatten demnach in sozialen Netzwerken Fotos von sich in den Bundesliga-Stadien gepostet. Andere Bilder zeigen die Familie mit gewaltbereiten Gefährdern, die später untergetaucht und ausgereist waren. Islam M., einer der Brüder, wurde 2015 zu einer Arreststrafe verurteilt, weil er Sympathie für das Attentat auf die Pariser Satirezeitschrift Charlie Hebdo bekundet hatte, bei dem 13 Menschen starben.

"Bei den Erkenntnissen, die jetzt im Raum stehen, ist auf jeden Fall ein Sicherheitsrisiko erkennbar. Das darf so nicht passieren", sagte Michael Mertens, stellvertretender Bundesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei, dem WDR: "Da müssen die Vereine und die DFL auch reagieren in ihrem eigenen Interesse. Das ist ziemlich geboten."

(eh/sid/dpa)
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