Kommentar zum Rücktritt aus der Nationalmannschaft Mario Gomez hat Respekt verdient

Düsseldorf · Der deutschen Nationalmannschaft steht ein Neuanfang bevor. Mario Gomez vom VfB Stuttgart wird kein Teil davon sein. Der Stürmer ist aus der Nationalmannschaft zurückgetreten. Eine kluge Entscheidung.

 Mario Gomez bei der Nationalmannschaft (Archiv)

Mario Gomez bei der Nationalmannschaft (Archiv)

Foto: dpa/Federico Gambarini

Von den Fans als Chancentod verschrien, vom Bundestrainer 2014 nicht berücksichtigt: Mario Gomez und die Nationalmannschaft – das war keine einfache Beziehung. Nun ist der Stürmer aus der deutschen Elf zurückgetreten. Mit 33 Jahren will Gomez den Jüngeren Platz machen, so seine Begründung. Die Entscheidung ist klug. Gomez wählt einen selbstbestimmten und würdigen Abschied.

Mario Gomez: Ehemaliger Nationalstürmer und Angreifer des VfB Stuttgart
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Nach dem Debakel bei der WM in Russland muss Bundestrainer Joachim Löw die Nationalmannschaft neu aufbauen. Dass der Trainer dabei auf einen 33-jährigen Mario Gomez gesetzt hätte, der zuletzt allenfalls zweite Wahl war, war unwahrscheinlich. Erfahrene Spieler, die beim Neuaufbau helfen können, gibt es in der Nationalmannschaft genug. Die Folge wäre ein weicher „Rausschmiss“ aus der Nationalmannschaft gewesen: Der Bundestrainer hätte den Stürmer einfach nicht mehr nominiert.

Seinem „Rausschmiss“ hat Gomez vorausgegriffen und einen Schlussstrich unter das für ihn schwierige Kapitel Nationalmannschaft gezogen. Für seine Entscheidung verdient der Stürmer Respekt, wie auch dafür, dass er sich nach persönlichen Niederlagen, wie der Nichtnominierung zur WM 2014 in Brasilien, stets ins Team zurückkämpfte.

Ein anderer ehemaliger Nationalstürmer, Sandro Wagner, hielt es da anders. Als Joachim Löw ihn nicht für die WM in Russland nominierte, trat er bockig maulend zurück. Gomez hingegen steckte ein und arbeitete hart. Eine vorbildliche Haltung für die Jungen, die nach ihm kommen.

(sef)
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