RWO-Präsident Hajo Sommers „Ein Drittel der Regionalliga wird das nicht überleben“

Oberhausen · In Folge der Corona-Pandemie setzt auch die Regionalliga West seinen gesamten Spielbetrieb ab sofort bis zum 22. März aus. Ein unvermeidbarer Schritt, der viele Viertligisten die Existenz kosten könnte. Auch Hajo Sommers, Präsident von Rot-Weiß Oberhausen, ist besorgt.

 Hajo Sommers, Präsident von Rot-Weiß Oberhausen

Hajo Sommers, Präsident von Rot-Weiß Oberhausen

Foto: Bahn/RWO/H.Bahn

Als letzte der fünf Regionalliga-Staffeln gab auch die Regionalliga West am Freitag bekannt, dass der Spielbetrieb vorerst pausiert wird. Aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus stellt der Westdeutsche Fußballverband (WDFV) alle Aktivitäten bis zum 22. März ein.

Für Hajo Sommers, Präsident von Rot-Weiß Oberhausen, kam diese Entscheidung in der aktuellen Ausnahmesituation natürlich nicht überraschend: „Das war alternativlos und völlig vernünftig. Man hätte das schon viel eher entscheiden können.“

Betroffen von dieser Spielpause sind der 29. und 30. Spieltag, sowie die für den 18. März angesetzten Nachholspiele. Für eine Liga, in der viele Vereine auch unter normalen Spielbedingungen Saison für Saison um das finanzielle Überleben kämpfen, gleicht eine mehrwöchige Spielpause einem Untergangsszenario. Im wahrsten Sinne des Wortes.

„Finanziell ist das eine Katastrophe für uns. Je länger diese Spielpause dauert, desto weniger realistisch ist es, dass wir das als Verein überleben“, erklärt Sommers die prekäre Lage. „In der vierten Liga ist es ja eh schon immer schwierig mit den Finanzen. Ich befürchte, dass ein Drittel der Liga das nicht überleben wird.“

Dass sich die aktuell knapp zweiwöchige Spielpause verlängern wird, davon ist Sommers überzeugt: „Was soll denn in dieser Zeit passieren, dass wir dann wieder normal spielen können? Das ist doch albern.“ Für die Oberhausener stehen die Absagen für die beiden Auswärtsspiele beim TuS Haltern (15.03), beim SC Verl (18.03) und das Heimspiel gegen die U23 von Borussia Dortmund (22.03) fest. Dass RWO am 28. März zu seinem Auswärtsspiel nach Homberg reist, ist mindestens fraglich. „Ich lehne mich mal aus dem Fenster und vermute, dass die Saison abgebrochen wird und wir sie nicht zu Ende spielen werden“, meint Sommers.

Wie es für den Viertligisten konkret weitergeht, wird sich zum Teil am Montag entscheiden. Dann treffen sich die RWO-Verantwortlichen zu einer Notbesprechung. „Wir werden uns mit den Städten und Verbänden austauschen und werden sehen, wie es weitergeht für uns.“

Hoffnung machte den Vereinen eine Meldung des DFB am Freitagabend. Man prüfe derzeit „ein Unterstützungsprogramm zur Aufrechterhaltung der Liquidität für den Fall, dass der Spielbetrieb weiter ruhen muss und Verbände oder Klubs hierdurch in Liquiditätsengpässe geraten sollten“, hieß es in dem Statement des Verbands.

„Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um unserem Vereinsfußball und Wettbewerben bestmöglich zu helfen“, versprach DFB-Schatzmeister Stephan Osnabrügge. Möglich seien demnach Darlehen, „um akute, durch die Corona-Krise entstehende Liquiditätsprobleme zu überbrücken und Insolvenzen zu vermeiden“, hieß es in der Erklärung.

(seka/dpa)
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