Brasilianer mit "Eigentor" vor dem Debüt Ronaldo wird zur Witzfigur

Madrid (rpo). Erst am Sonntag ist Ronaldos Debut im Trikot von Real Madrid gegen CD Alavés vorgesehen. Doch schon vorher hat der brasilianische Weltmeister und Superstar in der spanischen Hauptstadt ein "Eigentor" erzielt.

Der brasilianische Torjäger posierte auf seiner Internet-Seite vor dem Madrider Neptun-Brunnen - ausgerechnet vor dem "Wahrzeichen" von Reals Lokalrivalen Atlético. "Das darf nicht wahr sein!", wunderte sich am Dienstag das Sportblatt "Marca" - und gab dem Kicker den Rat: "Ronaldo, trink bloß nicht von diesem Wasser!"

Am Neptun-Brunnen feiern üblicherweise Atlético-Fans die Erfolge ihres Clubs. Das "Wahrzeichen" Reals ist der Cibeles-Brunnen, der die Muttergöttin Kybele auf einem von Löwen gezogenen Wagen darstellt. Beide Brunnen sind nur 200 m voneinander entfernt, aber zwischen ihnen liegen Welten. Die Rivalität zwischen den Anhängern beider Clubs ist so groß wie die zwischen Real Madrid und dem FC Barcelona.

Ronaldos Fehltritt hat eine italienische Agentur zu verantworten, die die Internet-Seite erstellte und sich mit der Bedeutung der Denkmäler in der spanischen Hauptstadt nicht auskannte. "Da hat dem Ronaldo wohl das Unterbewusstsein einen Streich gespielt", meinte Atlético-Präsident Jesús Gil schadenfroh.

Angesichts der Endlos-Geschichte um die Verletzungsmisere Ronaldos wird der Star in Spanien allmählich zur Witzfigur. Der Fernsehsender Canal+ zeigte in einer Satiresendung den Brasilianer als Stierkämpfer in der Arena. "Sehr schön dieser Platz hier! Aber wo sind denn die Eckfahnen?", fragt die Ronaldo-Puppe.

Vor einer Woche sollte Reals 45-Millionen-Euro-Neuerwerb sein Debüt bei den "Königlichen" feiern. 63 000 Fans strömten extra ins Bernabeu-Stadion, obwohl der Gegner in der Champions League nur eine "graue Maus" wie der KRC Genk war. Sie bekamen einen 6:0-Sieg ihres Teams zu sehen, aber keinen Ronaldo. Diesen zwickte der Soleus-Muskel an der Wade. Nun ist Ronaldos Einstand für das Punktspiel am Sonntag gegen CD Alavés vorgesehen. Der Andrang ist wieder so groß, als stünde ein Schlagerspiel gegen den Erzrivalen FC Barcelona an.

"Das ewige Thema Ronaldo ist zum Dauerbrenner geworden. Zuerst dauerte es, bis sein Wechsel nach Madrid perfekt war. Nun dauert es, bis er spielt", klagte Kolumnist Pedro San Martín im Sportblatt "As" ungehalten. "Ganz Madrid kennt nur noch eine Frage. Spielt Ronaldo nun gegen Alavés, oder wird ihm diesmal die Wade, die Ferse oder der Mittelfuß schmerzen? Es wird Zeit, dass der Witz ein Ende findet."

(RPO Archiv)
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