Türkei, Russland, Kroatien ohne Sieg Relegation: Auch Spanien muss bangen

Hamburg (rpo). Die Tickets zur Fußball-Europameisterschaft 2004 in Portugal sind noch nicht gelöst, doch einige "Große" müssen mächtig bangen. Die Spanier fahren mit einem nur dünnen Polster zum Rückspiel nach Oslo, die Türkei, Russland und Kroatien mussten sogar ohne Sieg auskommen.

Die Niederlande und Spanien müssen um die Teilnahme an der Endrunde der Fußball-Europameisterschaft in Portugal bangen. Das "Oranje"-Team verlor am Samstag in Glasgow gegen die von Berti Vogts trainierten Schotten überraschend mit 0:1. Die Spanier gewannen in Valencia gegen Norwegen nur äußerst knapp mit 2:1. Mit dem WM-Dritten Türkei, Russland und Kroatien blieben drei favorisierte Teams im ersten von zwei Relegationsspielen zur EURO 2004 ohne Sieg. Die Türken unterlagen in Riga gegen Lettland 0:1, Russland musste sich in Moskau mit einem 0:0 gegen Wales begnügen, Kroatien schaffte in Zagreb nur ein 1:1 gegen Slowenien. Die Rückspiele finden am kommenden Mittwoch statt.

Vor 52 000 Zuschauern im ausverkauften Glasgower Hampden Park erzielte der erst 20 Jahre alte James McFadden in der 22. Minute das schottische Siegtor. Der erste Sieg eines schottischen Teams gegen die Niederlande seit 21 Jahren setzt die Mannschaft von Bondscoach Dick Advocaat in Amsterdam gehörig unter Druck. Ex-Bundestrainer Vogts war dagegen zufrieden. "Es war eine großartige Vorstellung. Wir haben sehr gut gespielt, auch wenn die Beine in der zweiten Halbzeit schwer wurden", sagte der schottische Coach.

Kein Mittel gegen das norwegische Abwehrbollwerk

Gegen das norwegische Abwehrbollwerk rannte Spanien lange Zeit vergeblich an. Zwar glich Real Madrid-Stürmer Raul in der 21. Minute die Führung der Skandinavier durch Steffen Iversen (14.) aus, doch danach fehlten den Aktionen der Iberer die Ideen. Erst in der 85. Minute gelang Ruben Baraja der umjubelte Siegtreffer, der den Spaniern vor dem Rückspiel in Oslo wieder ein wenig Hoffnung gibt.

Einen ganz schwachen Tag erwischten die Türken in Riga. Auf das Tor der Letten durch Maris Verpakovskis (29.) wusste der WM-Dritte vor 10 000 Zuschauern keine Antwort mehr und musste am Ende nach einem Platzverweis gegen Emre (73.) froh sein, nicht höher verloren zu haben. Für Kroatien, den WM-Dritten von 1998, erwies sich der kleine Nachbar als Spielverderber. Mit dem 1:1 in Zagreb wahrten die Slowenen die Chance auf ihre zweite EM-Teilnahme nach 2000. Ermin Siljak glich in der 22. Minute die kroatische Führung durch Dado Prso (5.) aus, der ein Zuspiel des früheren Frankfurters Ivica Mornar verwertete.

Wales mit günstiger Ausgangsposition

Mit dem torlosen Remis in Moskau schuf sich Wales eine günstige Ausgangsposition für die zweite Teilnahme an einem großen Turnier nach dem WM-Auftritt in Schweden 1958. Die Briten verteidigten vor 30 000 Zuschauern das Resultat gegen die Gastgeber mit Glück und Geschick. In der 43. Minute verpasste Gary Speed die große Chance, Wales sogar zum Sieg zu schießen.

Den Niederländern war zwei Jahre nach dem Verpassen der WM- Endrunde die Angst vor einem erneuten Scheitern in der Qualifikation deutlich anzumerken. Das favorisierte Starensemble leistete sich im Aufbau immer wieder vermeidbare Abspielfehler. Anders die Gastgeber: Mutig gingen die "Bravehearts" in die Zweikämpfe und verstanden es so, bei den technisch versierten Niederländern keinen Spielfluss aufkommen zu lassen.

Die drohende Pleite vor Augen erspielte sich das Team um Kapitän Frank de Boer eine Reihe guter Chancen. Der Ausgleich wollte jedoch nicht gelingen. Van Nistelrooy (46.), Andy van der Meyden (64.) und der eingewechselte Clarence Seedorf (73.) vergaben selbst die besten Möglichkeiten. Auch Bayern-Stürmer Roy Makaay, der in der 77. Minute für Kluivert eingewechselt wurde, konnte das Blatt nicht mehr wenden.

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