DFB-Präsident Grindel will Tickerverkauf weiter über Fanclub Nationalmannschaft abwickeln

DFB-Präsident Reinhard Grindel will auch bei den kommenden Welt- und Europameisterschaften den Verkauf des deutschen Kartenkontingents über den Fanclub Nationalmannschaft abwickeln. Nach den Erfahrungen bei dieser EM hätte sich das Prozedere bewährt, so Grindel.

DFB-Spitze: Fritz Keller, Rainer Koch und Peter Peters
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Foto: dpa/Andreas Gora

Deutsche Hooligans hatten beim ersten Gruppenspiel in Lille randaliert, während der Partie gegen die Ukraine war es im Stadion dagegen friedlich geblieben. "Ein Verband hat außerhalb des Stadions weniger Möglichkeiten zu verhindern, dass sich der eine oder andere Gewaltbereite auf den Weg macht", sagte Grindel im Interview mit unserer Redaktion. "Wir hätten von Anfang an mit einem Stichtag arbeiten müssen, damit nicht der Eindruck entsteht, man muss Mitglied in dem Fanclub werden und einen Beitrag zahlen, um eine Karte zu erhalten. Die Einnahmen aus dem Fanclub stecken wir uns übrigens nicht in die eigenen Taschen, sondern investieren sie in die Fanarbeit. Wir sollten im Hinblick auf künftige Turniere deutlich machen, dass die Mitglieder bei der Vergabe von Tickets zuerst berücksichtig werden, eben aus Sicherheitsgründen. Und die Erfahrungen dieser Europameisterschaft bewegen hoffentlich auch das Bundeskartellamt, seine Haltung zu überdenken und uns den entsprechenden Spielraum zu geben."

Nach neuesten Erhebungen des Deutschen Fußball-Bundes sind immer mehr Flüchtlinge voll in Sportvereinen integriert. "Die Zahl von Menschen mit ausländischer Staatsbürgerschaft, die als Spieler neu in unsere Vereine gekommen sind, ist in der abgelaufenen Saison von 25.000 in der Spielzeit 2014/15 auf 42.000 angestiegen", sagte Grindel.

"Wir gehen davon aus, dass rund 20.000 Flüchtlinge mittlerweile in unseren Vereinen angekommen sind. Das ist eine bemerkenswerte Zahl. Sie spielen mit einem Spielerpass wettbewerbsmäßig Fußball, das zeigt, sie haben ein soziales Umfeld gefunden und sind im Verein integriert. Das ist eine große Verantwortung für unsere Ehrenamtlichen vor Ort. Und eine Herausforderung für den Verband, denn wir müssen viele neue Übungsleiter finden. Es geht dabei auch um die Zukunftsfähigkeit der Vereine."

Das vollständige Interview lesen Sie am Donnerstag in der Rheinischen Post, bei RP Online und schon heute Abend in der Rheinischen Post App.

(RP)
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