Essen und Wattenscheid passen Regionalliga Nord: Osnabrück zieht davon

Neuss (rpo). Der VfL Osnabrück hat einen weiteren Schritt Richtung Wiederaufstieg in die zweite Liga gemacht. Die Niedersachsen gewannen das schwere Auswärtsspiel bei Dynamo Dresden mit 3:0. Die Verfolger aus Essen und Wattenscheid gaben dagegen wichtige Punkte ab.

Jürgen Gelsdorf, Trainer des VfL Osnabrück, war am Oster-Wochenende dennoch nicht zum Lachen zumute. Zu sehr schmerzte der Ausfall von Torhüter-Denkmal Uwe Brunn. Der 35 Jahre alte Schlussmann, der erst in der vergangenen Woche als neuer Osnabrücker Rekordspieler ausgezeichnet worden war und seinen Vertrag um ein weiteres Jahr verlängert hatte, war nach einem brutalen Foul von Dynamo-Angreifer Abdelaziz Ahanfouf, der dafür bereits zum dritten Mal in dieser Saison die Rote Karte sah, mit Verdacht auf Kreuzbandriss ausgewechselt worden. "Über den Sieg kann ich mich deshalb gar nicht freuen", meinte Gelsdorf.

Dynamo-Trainer Christoph Franke entschuldigte sich nach dem Schlusspfiff offiziell für die rüde Attacke von Ahanfouf, der gerade erst eine sechswöchige Rotsperre abgesessen hatte und gegen Osnabrück erstmals wieder spielen durfte. Nach seinem erneuten Aussetzer dürfte die Saison für den ehemaligen Bundesliga-Profi von Hansa Rostock endgültig vorbei sein.

Während Spitzenreiter VfL Osnabrück in Dresden dank der Treffer von Christian Claaßen, Joseph Enochs und Benjamin Schüßler souverän 3:0 gewann, zeigten die Verfolger Nerven. Der Tabellenzweite Rot-Weiß Essen kam nicht über ein enttäuschendes 2: 2-Remis gegen Schlusslicht Dresdner SC hinaus, die SG Wattenscheid musste sich beim 1:1 gegen die Amateure von Borussia Dortmund ebenfalls mit einem Punkt begnügen. RWE und Wattenscheid (je 49 Zähler) bleiben damit punktgleich, verloren gegenüber Osnabrück (52) aber an Boden. Sehr gut im Aufstiegsrennen liegt jetzt wieder der FC Erzgebirge Aue (48), der bei Preußen Münster 2:0 gewann.

"Wir haben uns bis auf die Knochen blamiert", ärgerte sich Essens Trainer Harry Pleß nach dem Remis gegen den Dresdner SC, der nach der Gelb-Roten Karte für Pedro-Miguel Rodrigues fast 40 Minuten lang in Unterzahl spielte, am Ende aber doch noch den Ausgleich schaffte. Bitter für RWE: Nur wenige Minuten nach seiner Einwechslung musste Mittelfeldspieler Sven Fischer mit Verdacht auf Kreuzbandriss schon wieder vom Platz.

Wesentlich gelassener bewertete Wattenscheids Hannes Bongartz das Remis gegen die BVB-Amateure. "Unter diesen Umständen müssen wir mit dem Ergebnis zufrieden sein", meinte der Ex-Nationalspieler mit Blick auf die Ausfälle von Kapitän Uwe Grauer, Torjäger Alexander Löbe und Angreifer Markus Katriniok.

Am nächsten Spieltag müssen die Wattenscheider zur Schlagerpartie beim FC Erzgebirge Aue antreten, der beim 2:0 in Münster bereits seinen fünften Sieg in Serie feierte. Für die Preußen war es der erste Rückschlag nach fünf Spielen ohne Niederlage. Trotzdem beträgt der Vorsprung auf die Abstiegsplätze weiterhin drei Punkte.

Die Amateure von Bayer Leverkusen müssen sich derweil ebenso wie die Profis immer mehr sorgen um den Klassenerhalt machen. Auch Jurica Vranjes und Thomas Brdaric konnten die 0:2-Niederlage beim Chemnitzer FC nicht verhindern. Dem SV Babelsberg, der inzwischen seinen Antrag auf Lizenzerteilung für die kommende Regionalliga-Saison zurückgezogen hat, nutzt der 3:2-Sieg gegen den KFC Uerdingen nichts mehr. Der Abstieg ist mit dem Lizenzverzicht besiegelt.

Neben Uerdingen gingen auch der SC Verl (2:4 gegen Holstein Kiel) und die Amateure des Hamburger SV (0:1 bei den Amateuren des 1. FC Köln) am 27. Spieltag im Abstiegskampf leer aus. Dem Schlusslicht Dresdner SC dürfte auch das respektable 2:2 in Essen nichts genutzt haben. Zwölf Punkte müssten noch gut gemacht werden, um einen Nicht-Abstiegsplatz zu erreichen.

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