Zu schweren Ausschreitungen kam es auch nach dem 2:1-Erfolg von Rekordmeister Juventus Turin gegen Hellas Verona. Kurz nach dem Abpfiff bewarfen Hellas-Anhänger die Fans des Gegners mit herausgerissen Sitzen. Beim anschließenden Polizeieinsatz erlitten vier Ordnungshüter Verletzungen. Sechs Personen wurden vorläufig festgenommen. Die Tore für "Juve", das sich auf Rang fünf verbesserte, hatten die französischen EM-Helden David Trezeguet und Zinedine Zidane geschossen.

Batistuta Gold wert für Roma

Die 70 Millionen Mark Ablöse für Gabriel Batistuta zahlen sich für den AS Rom immer mehr aus: Der Hauptstadtklub, Uefa-Cup-Gegner des Hamburger SV, verteidigte am Sonntag seine Tabellenführung in der italienischen Fußball-Meisterschaft durch ein 1:0 gegen den AC Florenz erfolgreich. Ausgerechnet der Ex-Florentiner Batistuta erzielte das Tor des Tages und erhöhte sein Saisonkonto auf neun Treffer.

"Rom fliegt mit Batistuta", titelte am Montag die römische Tageszeitung La Repubblica: "Mit so einem Spieler kann jeder Traum verwirklicht werden." Auch Roma-Präsidenten Franco Sensi reibt sich in die Hände, denn die Vereins-Rekordablöse für den 31 Jahre alten "Bati-Gol" scheint sich zu amortisieren. Die Roma hatte noch niemals in den ersten acht Meisterschafts-Spielen siebenmal gewonnen. Batistuta ist Italiens treffsicherster Torschütze der letzten Dekade mit 161 Erfolgen.

Wenig Grund zum Feiern hat dagegen der Stadtrivale und Titelverteidiger Lazio Rom, der in der Serie A weiter an Boden verliert. Nach dem 0:2 am Sonntag beim AC Parma, Gegner von 1860 München im Uefa-Cup, liegen die Römer als Achte schon sechs Punkte hinter AS Rom. Der schwedische Coach Sven Göran Eriksson, der im Juni Italien verlassen wird, um englischer Nationaltrainer zu werden, wurde von den "Tifosi" ausgepfiffen.

Er dementierte jedoch entschieden, dass er vorzeitig die Mannschaft verlassen werde. "Ich habe niemals an eine Demission gedacht und werde auch nicht daran denken. Vor meinem Umzug nach England will ich noch hier in Rom einiges gewinnen. Aber wir müssen uns aufraffen. Wir stecken banale Tore ein und haben Mühe, ins gegnerische Tor zu trefffen", kommentierte Eriksson.

AC Mailand, Klub von Nationalmannschaftskapitän Oliver Bierhoff, feierte derweil einen 1:0-Sieg im Heimspiel gegen Tabellenletzten SSC Neapel. Seit zwei Monaten hatte der Klub im Giuseppe-Meazza-Stadion nicht mehr gewonnen. Das Stürmer-Trio Bierhoff, Jose Mari und Andrej Schewtschenko zeigte wieder Durchsetzungskraft, doch die Mannschaft muss sich mit Platz sechs in der Tabelle begnügen.

"Ich bin mit dem Ergebnis aber nicht mit dem Spiel zufrieden. Wir hätten viel mehr leisten können: Andererseits muss man bedenken, wir spielen fast alle drei Tage. Wir sind keine Roboter", kommentierte Trainer Alberto Zaccheroni.

Wenig Grund zum Feiern hat Milans Lokalkonkurrent Inter. Nach dem 0:0 im Uefa-Spiel gegen Hertha BSC Berlin musste sich der lombardische Klub mit einem 1:1 im Heimspiel gegen US Lecce begnügen. Der neue Trainer Marco Tardelli scheint Schwierigkeiten zu haben, seine Strategie durchzusetzen. Medien werfen Inter-Präsidenten Massimo Moratti vor, den Klub in eine Multi-Kulti-Truppe verwandelt zu haben. Am Sonntag spielten nur zwei Italiener in der Mannschaft.

Einen Dämpfer musste dagegen der bisherige Überraschungs-Zweite Udinese Calcio hinnehmen. Ausgerechnet beim bisher sieglosen Schlusslicht AC Bari musste der ehemalige Bierhoff-Klub mit 1:2 seine zweite Saison-Niederlage hinnehmen. Zu den Gewinnern des Spieltags gehört der FC Bologna, der durch das 3:1 beim AC Peruggia nach Punkten zu Udine aufschloss.