EU ermittelt gegen die "Königlichen" Real: Ronaldo fällt aus, Raul ist angeschlagen

Madrid (rpo). Die Bayern wird's freuen: Real Madrid muss im Rückspiel neben dem gesperrten Roberto Carlos auch auf Wunderstürmer Ronaldo verzichten. Zudem ist Raul angeschlagen.

Bei Real läuft nicht alles nach Wunsch. Schmerzhaft war zudem das dürftige Remis (1:1) am Samstag bei Racing Santander. Damit schmolz der Vorsprung in der spanischen Meisterschaft zusammen, da der schärfste Verfolger FC Valencia im Spitzenspiel gegen Deportivo La Coruna mit 3:0 gewann. Vicente (21., Elfmeter/90.) und Juan Sanchez (90.) trafen für die Gastgeber. Außerdem vergab Valencia durch Ruben Baraja (10.) einen weiteren Strafstoß. Der Brasilianer Mauro Silva von La Coruna flog bereits in der 20. Minute vom Platz.

Gegen den FC Bayern wird das Ensemble der "Galaktischen" aber ohne Ronaldo auflaufen. Der brasilianische Weltmeister trottete in der 72. Minute der Partie in Santander vom Feld, Real-Arzt Alfonso Del Corral benötigte danach nicht lange, um die Diagnose zu stellen - Muskelfaserriss im linken Oberschenkel: "Er wird das Spiel gegen Bayern verpassen", sagte der Mediziner. Ronaldo, in den 12 Spielen zuvor 11-mal als Torschütze erfolgreich, befürchtet Schlimmeres: "Das ist eine längerfristige Angelegenheit." Auch das Pokalfinale in Spanien am 18. März gegen Real Saragossa muss er abhaken.

Real-Trainer Carlos Queiroz gibt sich dennoch unerschütterlich. "Auch wenn Ronaldo nicht dabei ist: Ich bin sicher, dass wir gegen Bayern gewinnen", sagte der Portugiese. Ungewiss ist aber auch noch der Einsatz von Raul. Der Mannschaftskapitän, der nach dem Ausfall des Top-Torjägers wieder seine angestammte Position als Sturmspitze einnehmen könnte, fehlte in Santander wegen einer Knöchelverletzung. Die medizinische Abteilung von Real arbeitet derzeit fieberhaft, um ihn wenigstens für die Champions League noch fit zu bekommen. Als Ersatz stünde Jungstar Javier Portillo bereit.

Einspruch wird am Montag verhandelt

Einkalkulieren müssen die "Königlichen" trotz aller Proteste und Hetzkampagnen ihrer auf Linie gebrachten Medien auch den Ausfall von Roberto Carlos: Am Montag verhandelt die Europäische Fußball-Union (Uefa) über den Einspruch gegen die Sperre des brasilianischen Weltmeisters, der im Hinspiel eine "grobe Unsportlichkeit" gegen Martin Demichelis beging. Für seinen Schlag mit dem Unterarm gegen den Argentinier, der Referee Terje Hauge nicht gesehen hatte, war der Schütze des 1:1-Ausgleichs im Hinspiel am vergangenen Montag auf Grund der Fernsehbilder von der Uefa nachträglich für zwei Spiele gesperrt worden.

"Eine weitere Freude für die Bayern", kommentierten deshalb Reals Haus- und Hofberichterstatter von Marca, die nach der Sperre für Roberto Carlos dem FC Bayern und der Uefa die Initiierung eines Komplotts angedichtet hatten, Ronaldos Ausfall. Die Kollegen von der Sportzeitung AS analysierten: "Ein dummes Unentschieden - und ein dickes Problem. Plötzlich gibt es dunkle Wolken über Madrid." Die Sorgen scheinen begründet: Bereits vor dem Abgang des Brasilianers konnten die "Galaktischen", die in der Nachspielzeit Verteidiger Alvaro Mejia durch Platzverweis verloren, nicht überzeugen.

Zu allem Überfluss droht Real auch Ungemach durch die EU: Wettbewerbskommissar Mario Monti (Italien) untersucht nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins Focus das Immobiliengeschäft des spanischen Rekordmeisters. Der Klub hatte 2001 rund 500 Millionen Euro für den Verkauf seines Trainingsgeländes an die Stadt Madrid erhalten und damit rund 300 Millionen Euro Schulden getilgt. Monti vermutet, das Gelände sei überteuert verkauft worden und zudem eine versteckte Subvention: Von den Staatsgeldern kaufte Real Spieler wie Zinedine Zidane (75 Millionen Euro Ablöse), Ronaldo (45) und David Beckham (35).

Barcelonas Serie hält weiter an

Den siebten Sieg in Folge feierte der FC Barcelona mit 3:2 gegen Real Mallorca. Luis Garcia (2., 57.) und Luis Enrique (17.) brachten "Barca" mit 3:0 in Führung, ehe Samuel Eto'o (89.) und Delibasic (90.) für die Mallorquiner verkürzten. Die Katalanen liegen mit nun 49 Punkten nur noch einen Zähler hinter dem Tabellendritten La Coruna und peilen noch den zweiten Rang und die direkte Champions-League-Qualifikation an.

Eine 1:5-Heimpleite kassierte im Kellerduell Champions-League-Starter Celta Vigo beim 1:5 gegen Espanyol Barcelona. Raul Tamudo (30./65., Elfmeter), Mustapha Hadji (43.), Sergio (82., Eigentor) und Gregory Vignal (88.) trafen für die Katalanen. Für Vigo betrieb Edu (90.) lediglich Ergebniskosmetik. Durch den "Dreier" schob sich der Tabellenvorletzte Espanyol bis auf einen Zähler an Vigo heran.

Osasuna Pamplona und Real Sociedad San Sebastian trennten sich 1:1. Pierre Webo (15.) brachte die Gastgeber in Führung. Darko Kovacevic (86.) markierte den Treffer zum Endstand.

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