Aufsteiger will Meister werden RB Leipzig peilt Wachablösung in der Bundesliga an

Düsseldorf · Aufsteiger RB Leipzig will in den nächsten Jahren in der Bundesliga hoch hinaus. Diese Ankündigung machte der Vorstands-Boss Oliver Mintzlaff am Dienstag in Düsseldorf.

 Leipzigs Vorstands-Chef Oliver Mintzlaff.

Leipzigs Vorstands-Chef Oliver Mintzlaff.

Foto: dpa, hsc hun

RB Leipzig plant die Wachablösung im deutschen Fußball und will offenbar in den kommenden Jahren Branchen-Primus Bayern München den Rang ablaufen. "Auf Dauer wollen wir in den nächsten fünf bis zehn Jahren regelmäßig international spielen und natürlich auch deutscher Meister werden", sagte RB-Vorstandschef Oliver Mintzlaff am Dienstag in Düsseldorf und formulierte damit recht eindeutig eine Kampfansage in Richtung des deutschen Rekordmeisters von der Isar.

Derzeit seien die Bayern dem Überraschungsaufsteiger aus dem Osten sowohl sportlich als auch vor allem von der Infrastruktur des Klubs aber noch meilenweit voraus, das soll sich jedoch nach und nach ändern.

"Wir orientieren uns in allen Belangen an den Besten, und das sind in Deutschland eindeutig die Bayern. Von ihnen können wir noch eine Menge lernen", sagte der frühere Langstreckenläufer voller Selbstbewusstsein auf dem Sport- und Business-Kongress SPOBIS. Der RB-Boss ließ keinen Zweifel daran, dass man auf Dauer zu den besten Klubs in Deutschland und möglichst irgendwann auch mal in Europa zählen will.

In der Premieren-Saison im Oberhaus mit aktuell Tabellenplatz zwei, von dem alle bei RB überrascht seien, will Mintzlaff aber die Saisonziele nicht nach oben schrauben. "Wir schauen von Spiel zu Spiel. Wenn es dann schon in unserem ersten Bundesligajahr für das internationale Geschäft reicht, werden wir vorbereitet sein", sagte er vor dem Bundesliga-Spitzenspiel des Neulings am Samstag bei Vizemeister Borussia Dortmund (18.30 Uhr/Sky).

Dass die bislang starken Leistungen der Roten Bullen Begehrlichkeiten wecken, ist Mintzlaff bewusst. Ein ähnliches Schicksal, wie es der BVB erlitten hat, dem die Bayern regelmäßig die besten Profis weggekauft hat, befürchtet Mintzlaff nicht: "Unsere sportliche Führung hat ihre Hausaufgaben gemacht. Wir haben vorgesorgt. Die meisten unserer Spieler haben langfristigen Verträge, mit einigen verlängern wir gerade." Und im Übrigen, so fügte er mit einem spitzbübischen Lächeln an: "Wenn der Preis stimmt, sind wir nicht abgeneigt."

Wichtig sei, dass der "Architekt" und "sportliche Motor" Ralf Rangnick sowie Trainer Ralph Hasenhüttl (beide Vertrag bis 2019) ihre Philosophie weiterentwickeln können und dem Klub treu bleiben, "Aber auch ohne Mintzlaff, Rangnick und Hasenhüttl wird Leipzig weiter existieren", so der 41-Jährige, der den ehrgeizigen und innovativen Klub-Mäzen Dietrich Mateschitz als "wichtige Säule des Gesamtkonstruktes" bezeichnete.

Mintzlaff, der nach wie vor für den Bereich Sport noch einen qualifizierten Manager sucht, der Tausendsassa Rangnick entlasten kann ("Es ist nicht so einfach, jemanden zu finden, der mit Rangnick kompatibel ist") sieht Leipzig für die Zukunft glänzend aufgestellt, auch wenn in einigen Bereichen wie dem kaufmännischen noch Nachholbedarf bestehe. Für den Bereich Marketing, Merchandising und Kommunikation habe man aber bereits die passende Lösung gefunden, verriet Mintzlaff ohne einen Namen zu nennen.

Wichtig sei zudem, dass der bereits verkündete Kauf der Red-Bull-Arena über die Bühne gebracht werde, um sich für die Zukunft zu rüsten. Das WM-Stadion soll dann möglichst schnell von 42.500 auf 57.000 Plätze aufgestockt werden, um den neuen Bedürfnissen gerecht zu werden.

(sid)
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