Europa-League-Quali und Bundesliga-Start Leipziger Stresstest – Lugansk vor Augen, Dortmund im Kopf

Leipzig/Berlin · RB Leipzig will im Play-off-Hinspiel bei Sorja Lugansk den Grundstein für den Einzug in die Gruppenphase der Europa League legen. Timo Werner dürfte auf seine ersten Spielminuten kommen.

 RB-Trainer Ralf Rangnick.

RB-Trainer Ralf Rangnick.

Foto: dpa/Catalin Soare

Bislang hat RB Leipzig die Qual der Qualifikation zur Europa League gut gemeistert, doch der Härtetest kommt erst jetzt. Drei Tage vor dem Bundesligastart bei Borussia Dortmund erwartet die Sachsen im Play-off-Hinspiel am Donnerstag (20.30 Uhr/MDR) bei Sorja Lugansk ein Gegner mit "richtigen Männern" und einer "Wagenburg-Mentalität". Davon ist Trainer Ralf Rangnick überzeugt.

"Wir müssen uns auf eine körperbetonte und wehrhafte Mannschaft einstellen", sagte Rangnick am Mittwoch über den ukrainischen Vertreter. Das Spiel wird in Saporoschje ausgetragen, rund 320 Kilometer von Lugansk entfernt. Wegen der Unruhen in der ukrainisch-russischen Grenzregion kann Sorja seine Heimspiele seit Jahren nicht zu Hause bestreiten. Das mache Lugansk aber nur noch gefährlicher, meint Rangnick.

Dass das Bundesligaspiel in Dortmund für seine Spieler wichtiger sein könnte, glaubt der Trainer und Sportdirektor nicht: "Wir wollen eins nach dem anderen gewinnen." Sehr wahrscheinlich wird Rangnick in beiden Spielen kräftig rotieren.

Nationalstürmer Timo Werner mischte im Abschlusstraining wieder mit, nachdem er beim Pokalspiel bei Viktoria Köln (3:1) mit Magen-Darm-Problemen noch ausgefallen war. Werner dürfte in der Ukraine auf seine ersten Pflichtspielminuten in dieser Saison kommen. "Wir müssen schauen, dass er in den Rhythmus kommt und gesund bleibt", sagte Rangnick. Dafür fallen Jean-Kevin Augustin (Magen-Darm), Marcel Sabitzer (Adduktoren) und Kevin Kampl (Muskelprobleme) aus.

Sollte Leipzig in die Gruppenphase einziehen, könnte der Klub auf weitaus prominentere Gegner treffen. Der FC Chelsea, der FC Arsenal und der AC Mailand sind in der Verlosung. "Bis jetzt haben wir das mit der Belastungssteuerung ganz gut hingekriegt. Jeder hat gesehen, dass wir diese Play-offs ernst nehmen und die Gruppenphase der Europa League unbedingt erreichen wollen", sagte Rangnick im kicker.

Rangnick geht mit zwei Kadern in die Saison

Beim Thema Belastungssteuerung will Rangnick in der Gruppenphase aber neue Wege bestreiten. Man werde dann "mit zwei Kadern in die Wettbewerbe gehen, wobei es da auch Verschiebungen geben kann. Wir wollen donnerstags mit der einen starken Mannschaft spielen und sonntags mit der anderen", sagte der Trainer und Sportdirektor.

Geplant sei zudem, "dass bei Auswärtsspielen in der Europa League ein Co-Trainer mit den Daheimgebliebenen in Leipzig auch taktische Inhalte trainieren wird, um sie aufs Wochenende vorzubereiten", verriet Rangnick. Die große Rotation sei auch eine Lehre aus der vergangenen Saison, als den Stammspielern nach Europacupspielen oft die Frische und den Ersatzspielern der Rhythmus gefehlt habe.

Dass Rangnick seinen ehemaligen Spieler Sebastian Rudy von Bayern München als Nachfolger von Naby Keita nach Leipzig lockt, ist kein Geheimnis. Noch ist eine Entscheidung nicht gefallen. Auch das Werben um Offensivspieler Ademola Lookmann (FC Everton) bleibt eine Hängepartie.

(ako/sid)
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