Timo Werner nach Leipzig-Sieg „Ich habe ein ganz normales Verhältnis zum Trainer“

Leipzig · RB Leipzig hat in der Fußball-Bundesliga den FSV Mainz 05 klar geschlagen. Das Team ist im Rennen um die internationalen Plätze voll dabei. Der vermeintliche Streit zwischen Timo Werner und seinem Trainer scheint geschlichtet.

Machte zwei Tore: Timo Werner

Machte zwei Tore: Timo Werner

Foto: dpa/Jan Woitas

Timo Werner war nach seinem fünften Doppelpack wieder bester Laune. Vergessen waren der Frust über das Europa-League-Aus und den Wirbel um seine vermeintliche Kritik an Trainer Ralf Rangnick. „Ich habe ein ganz normales Verhältnis zum Trainer. Wenn man so ausscheidet und so einen Vorwurf bekommt, ist das nicht schön. Da freut es mich umso mehr, dass wir als Mannschaft gewonnen haben“, sagte der deutsche Nationalstürmer nach dem 4:1 (2:1) gegen den FSV Mainz 05 am Sonntag. Damit festigten die Sachsen vor dem Spitzenspiel am Mittwoch beim FC Bayern München den vierten Tabellenplatz.

Und Werner spielte beim sechsten Saison-Heimsieg wieder eine Hauptrolle. Als das Spiel zu kippen drohte, sorgte der Torjäger mit zwei Toren (75. und 88.) für die Entscheidung. „Ich musste mich beeilen. Ein paar Sekunden später wurde ich ausgewechselt“, scherzte Werner, der zum fünften Mal in dieser Saison doppelt traf. Nach dem peinlichen Europa-League-Aus gegen Rosenborg Trondheim (1:1) waren ihm noch Aussagen als Kritik an Rangnick ausgelegt worden.

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Umso dürften die Leipziger nun hoffen, dass Werner seinen Vertrag verlängert. Der Stürmer hat ein konkretes Vertragsangebot vorliegen. Werners Kontrakt bei den Sachsen läuft noch bis 2020. RB bemüht sich seit einem Jahr um eine vorzeitige Verlängerung des Vertrags zu erheblich verbesserten Bezügen.

Vor nur 30.136 Zuschauern hatte Yussuf Poulsen bei anhaltendem Schneefall zwei schnelle Treffer (14. und 19. Minute) erzielt, ehe Karim Onisiwo für Mainz nach 38 Minuten per Kopfball der Anschlusstreffer gelang. „Wir haben nicht sehr gut begonnen. Wir waren ein bisschen zu nachlässig“, sagte Onisowo.

Rangnick hatte erneut kräftig rotiert und das Team auf acht Positionen im Vergleich zum Europa-League-Spiel gegen Trondheim am vergangenen Donnerstag (1:1) verändert. Und einige Überraschungen waren dabei: In Willi Orban, Dayot Upamecano und Ibrahima Konaté setzte er drei Innenverteidiger ein, dazu auf den hinteren Außenpositionen Lukas Klostermann und Marcel Halstenberg. Diese nominell eher defensive Aufstellung war aber gleichzeitig der große taktische Schachzug.

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RB stand sehr tief, begann sein gefürchtetes Pressing erst in der eigenen Hälfte. Das ermöglichte den Angreifern Poulsen und Werner im Konterspiel große Räume, wobei sie von Klostermann und Halstenberg Unterstützung bekamen.

Damit hatten die Gäste eine halbe Stunde lang erhebliche Probleme und bekamen dabei nicht zufällig die Gegentore, die nach schönen Hereingaben von Kevin Kampl und Werner folgerichtig fielen. Außerdem hatten Marcel Sabitzer (4.), Halstenberg (5.) und Kampl (22.) weitere hochkarätige Einschussmöglichkeiten.

Die Mainzer aber hatten eine Antwort parat. Sie verstärkten den Druck und zwangen die diesmal überraschend instabile Leipziger Hintermannschaft zu Fehlern. Besonders Halstenberg wirkte dabei anfällig. Sein Fehler führte schließlich auch zum Anschlusstreffer, den der neu ins Team gekommene Levin Öztunali mustergültig auflegte.

In der Halbzeit musste Rangnick seinen Regisseur auswechseln. Kampl hatte einen Ball ins Gesicht bekommen und war danach leicht benommen. Für ihn kam Konrad Laimer, der wohl auch am Mittwoch in München auflaufen wird, da Marcel Sabitzer die fünfte Gelbe Karte sah.

Trotzdem behielt Leipzig seine defensive Grundordnung und machte es den passsicheren Gästen damit leicht, immer wieder gefährlich in den RB-Strafraum zu kombinieren. Selbst lief man sich, bedingt durch Ungenauigkeiten in den Zuspielen und Missverständnissen bei den Laufwegen, immer wieder fest. Einmal aber kamen sie durch: Der starke Demme passte ins Zentrum auf Werner, der die Partie entschied.

Leipzig Gulacsi - Upamecano, Orban, Konate - Demme - Klostermann (85. Ilsanker), Sabitzer, Kampl (46. Laimer), Halstenberg - Poulsen, Timo Werner (89. Bruma). - Trainer: Rangnick

Mainz Zentner - Brosinski, Bell, Niakhate, Martin - Gbamin - Öztunali (83. Boetius), Latza - Quaison (67. Maxim) - Mateta, Onisiwo (78. Ujah). - Trainer: Schwarz

Schiedsrichter Martin Petersen (Stuttgart)

Tore 1:0 Poulsen (14.), 2:0 Poulsen (19.), 2:1 Onisiwo (38.), 3:1 Timo Werner (74.), 4:1 Timo Werner (88.)

Zuschauer 30.136

Gelbe Karten Upamecano (4), Sabitzer (5), Orban (3) - Latza (2), Niakhate (2), Zentner

(dpa/sid)
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