Fortuna Düsseldorf Fortuna geht nach früher Führung die Luft aus

Düsseldorf · Fortuna Düsseldorf hat die erste Niederlage unter Trainer Friedhelm Funkel kassiert. Trotz guter Leistung und einer Führung musste sich die Fortuna dem Favoriten aus Leipzig mit 1:3 geschlagen geben.

Fortuna - Leipzig: Einzelkritik
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Foto: Falk Janning

Am Ende setzte sich der hohe Favorit doch noch durch. Fortuna Düsseldorf, als Tabellen-Fünfzehnter der 2. Bundesliga in großer Abstiegsgefahr, machte Aufstiegskandidat Leipzig eine Halbzeit lang das Leben extrem schwer, doch für eine ganze Partie reichte die Leidenschaft dann doch nicht aus.

Friedhelm Funkels Mannschaft kassierte im dritten Spiel unter dem neuen Trainer mit 1:3 die erste Niederlage und konnte damit die Steilvorlagen der Konkurrenz, die am Wochenende ebenfalls verloren hatte, nicht nutzen. Leipzig dagegen legte als Tabellenzweiter einen Sechs-Punkte-Abstand zwischen sich und Verfolger 1. FC Nürnberg. Mangelndes Selbstvertrauen möchte man Ralf Rangnick nun wirklich nicht unterstellen. "Am Montag wollen wir 90 Prozent bringen. Dann muss Düsseldorf schon eine Leistung zeigen, die es in dieser Saison noch nicht auf den Platz gebracht hat" — so hatte der Leipziger Manager und Cheftrainer in Personalunion vor der Partie öffentlich geäußert. Eine bessere Motivationsspritze für sein Team als diese vollmundige Ankündigung hätte sich Funkel gar nicht wünschen können, und entsprechend ging Fortuna auch sofort zu Werke.

Exakt 111 Sekunden waren gespielt, da hatte sie bereits die erste große Chance. Nach einem Traumpass von Adam Bodzek lief Sercan Sararer allein auf Torhüter Peter Gulacsi zu, doch mit einem tollen Reflex lenkte der Ungar den Heber des Düsseldorfers an die Latte. Es war das Startsignal für die beste Spielhälfte, die Fortuna in dieser Saison bislang an den Tag legte. Mit unbändigem Einsatz störte sie die technisch überlegenen Sachsen schon bei der Ballannahme, griff die Rangnick-Truppe schon beim Spielaufbau in deren eigener Hälfte an. "Wir wollen sie bearbeiten, ihnen die Lust am Fußball nehmen", hatte Funkel vorab gefordert, und diese Maxime befolgten seine Schützlinge konsequent. Dabei fand sich der für den verletzten Alexander Madlung überraschend in die Innenverteidigung gerückte Kevin Akpoguma gut in den Defensivverbund ein.

Der zählbare Lohn für die starke Darbietung stellte sich nach einer Viertelstunde ein. Sararer befand sich nach einer schönen Hereingabe von Nikola Djurdjic zwar selbst in guter Abschlussposition, legte den Ball aber quer zum noch besser stehenden Oliver Fink, der zum 1:0 einschob. Die Gastgeber verdienten sich die Führung im weiteren Verlauf durch eine gute Mannschaftsleistung, aus der das Mittelfeld-Quintett um die überragende Doppel-Sechs mit Bodzek und Marcel Sobottka noch herausstach.

Leipzig reagierte wütend, leistete sich einige grenzwertige Fouls, wies aber auch stets seine Gefährlichkeit nach. So entstand eine attraktive Zweitliga-Begegnung mit Chancen auf beiden Seiten. Djurdjic hätte dabei auf 2:0 erhöhen können, wenn ihm der abgefälscht hereingeflankte Ball nicht kurz vor dem Schuss versprungen wäre. Umso bitterer für die Düsseldorfer, dass der hohe Favorit in der Nachspielzeit der ersten Hälfte doch noch traf. Yussuf Poulsen zog über die rechte Seite davon und lupfte über Michael Rensing hinweg ins Netz.

Der Ausgleich erwies sich als Wirkungstreffer. Nicht einmal drei Minuten stand Davie Selke, Acht-Millionen-Einkauf von Werder Bremen, nach seiner Einwechslung auf dem Platz, da hatte er bereits das 1:2 erzielt. Fortuna kämpfte weiter, fand aber keine Lücken mehr in der glänzend organisierten Defensive der Gäste. Die nutzten nun zudem den Raum für ihr gefürchtetes Konterspiel und schafften durch Poulsens Kopfball zum 1:3 die Entscheidung gegen eine Düsseldorfer Mannschaft, die dennoch nicht enttäuschte.

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